Am 4. März 2025 hielt Donald Trump seine erste Rede zur Lage der Nation vor dem US-Kongress. In einem emotionalen Auftakt, in dem er verkündete, „Amerika ist zurück“, stellte er seine Vision für zukünftige politische Maßnahmen vor. Besonders aufsehenerregend war sein Vorschlag, Grönland, das zu Dänemark gehört, für die nationale und internationale Sicherheit zu erwerben. Bereits während der Ansprache schloss Trump auch militärischen Zwang nicht aus, um dieses Ziel zu erreichen, was Besorgnis in Europa auslöste. Die Europäische Union zeigt sich skeptisch gegenüber Trumps aggressiver Haltung und den möglichen Auswirkungen auf transatlantische Beziehungen, wie NZZ berichtet.

Während Trumps Rede kam es zu Protesten von demokratischen Abgeordneten, die die Ansprache kurz unterbrachen. Trump nutzte die Gelegenheit, um Joe Biden als den „schlechtesten Präsidenten in der amerikanischen Geschichte“ zu kritisieren. Ein weiteres zentrales Thema war die Verteidigung der Zölle gegen Kanada und Mexiko, die er als notwendige Maßnahme zur Stärkung der US-Wirtschaft darstellte. Zölle von 25 Prozent auf Stahl- und Aluminiumimporte sollen am 12. März in Kraft treten, was wiederum eine Antwort auf mögliche Handelskonflikte mit Europa nach sich ziehen könnte, wie die Europarlament anmerkt.

Handelskonflikte und Zollerhöhungen

Trump warnte davor, dass ein möglicher Handelskrieg folgen könnte, sollte Europa im Gegenzug Zölle gegen die USA erheben. Dies beunruhigt die EU, die bereits Maßnahmen vorbereitet hat, um auf Trumps aggressive Zölle zu reagieren. Unter anderem wurde eine Liste amerikanischer Produkte erstellt, auf die Gegenzölle verhängt werden könnten. Diese Entwicklungen könnten sowohl amerikanische Unternehmen als auch Verbraucher erheblich belasten, warnen EU-Vertreter wie Maroš Šefčovič, Mitglied der Europäischen Kommission, und Bernd Lange, Vorsitzender des Ausschusses für internationalen Handel.

Die EU hat im Vorfeld der Rede Trumps sowohl in Bezug auf seine Äußerungen zur NATO als auch die Zölle auf Stahl und Aluminium besorgt reagiert. Führende EU-Abgeordnete hatten sich bereits in Debatten zu wünschen geäußert, die transatlantische Zusammenarbeit zu stärken, um sicherzustellen, dass eine offene, regelbasierte Handelsumgebung aufrechterhalten wird. Diese Bedenken werden durch die Möglichkeit eines Handelskriegs weiter verstärkt, der den Euro-Raum schwer belasten könnte, so die NZZ.

Politische Beziehungen und weitere Themen

In der Rede erwähnte Trump auch die Ukraine und erklärte, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einem Brief seine Bereitschaft zu Verhandlungen mit Russland im Ukraine-Krieg signalisiert habe. Zusätzlich sprach er Themen wie illegale Immigration und drohende Regierungs-„Shutdowns“ an, die ebenfalls hohe Priorität auf seiner Agenda haben.

Trump nutzte die Gelegenheit, um Elon Musk und dessen Initiative Doge zu loben, widersprach jedoch gleichzeitig Aussagen seines eigenen Regierungsteams über die Führung dieser Initiative. Diese Mischung aus Wirtschaftsthemen und politischen Kommentaren spiegelt den chaotischen politischen Stil wider, den Trump schon in seiner vorherigen Amtszeit an den Tag legte, und könnte für mehr Unsicherheit in den internationalen Beziehungen sorgen.

Wohlwissend um die sensiblen Reaktionen in Europa ließ Trump klar erkennen, dass er darauf abzielt, die US-Interessen zuerst zu stellen, auch wenn dies potenzielle Konflikte und Handelskriege nach sich ziehen könnte.