Am 24. Januar 2025 kam es zu einem israelischen Drohnenangriff auf ein Fahrzeug in der Nähe von Qabatiya, bei dem zwei Palästinenser getötet wurden. Die palästinensische Gesundheitsbehörde bestätigte, dass der Angriff im Rahmen einer großangelegten militärischen Operation im und um das Flüchtlingslager in Jenin stattfand, die seit vier Tagen andauert. Diese Operation hat bereits zu insgesamt 14 Toten und etwa 50 Verletzten geführt, wie die Gesundheitseinrichtung mitteilte. Laut dem israelischen Militär wurde das Fahrzeug gezielt angegriffen, da die Insassen als eine „terroristische Zelle“ identifiziert wurden. Es wurden jedoch keine weiteren Einzelheiten zu dem Vorfall veröffentlicht, was Fragen hinsichtlich der Transparenz und der rechtlichen Grundlagen aufwirft, auf denen die Angriffe beruhen.

Nach dem Drohnenangriff sollen israelische Streitkräfte in Qabatiya eingedrungen sein, was die Angst der dort lebenden Bevölkerung verstärkte. Die Zivilbevölkerung in der Region leidet bereits unter den Auswirkungen der militärischen Operation, die mit Zerstörungen und Demontage von Häusern sowie dem Graben von Straßen in Jenin einhergeht. Infolge dieser Aktionen wurden schätzungsweise 2.000 Familien gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Die Situation in den örtlichen Krankenhäusern verschlechtert sich ebenfalls dramatisch infolge von Stromausfällen und Treibstoffmangel, was die Versorgung der Verletzten weiter kompliziert.

Militärische Operation und deren Folgen

Die militärische Offensive umfasst sowohl Luftangriffe als auch Bodenaktionen, die von israelischen Spezialeinheiten durchgeführt werden. Berichten zufolge wurden während dieser Operation 20 Personen, die als „gesuchte Verdächtige“ gelten, festgenommen und verschiedene Waffen beschlagnahmt. UN-Vertreter haben die Situation im Westjordanland als „deteriorating“ beschrieben und forderten Israel auf, die Rechte der Palästinenser zu schützen. Thameen Al-Kheetan von der UN-Hochkommission für Menschenrechte äußerte Bedenken über den Einsatz unverhältnismäßiger und rechtswidriger Gewalt und sprach die Verantwortung der internationalen Gemeinschaft an, Israel zur Rechenschaft zu ziehen.

Die Spannungen im besetzten Westjordanland sind extrem hoch, besonders seit dem Beginn des israelischen Angriffs auf Gaza im Oktober 2023, in dessen Verlauf mehr als 47.000 Menschen, hauptsächlich Frauen und Kinder, ums Leben kamen. Die extremen Bedingungen und die Zunahme der Gewalt haben viele Palästinenser in eine verzweifelte Lage gebracht, während die internationale Gemeinschaft um Lösungen ringt.

Internationale Reaktionen und Perspektiven

Auf internationaler Ebene gibt es gemischte Reaktionen auf die israelischen Militäraktionen. Die USA und Europa bestätigen zwar das Recht Israels auf Selbstverteidigung, üben jedoch gleichzeitig Kritik an der Verhältnismäßigkeit und den Methoden der Kriegführung. In den letzten Monaten haben die USA zeitweise die Lieferung schwerer Bomben an Israel gestoppt, während die Unterstützung für das Land durch westliche Staaten weiterhin besteht.

Der Konflikt hat auch eine humanitäre Krise im Gazastreifen verschärft, wo etwa zwei Millionen Menschen in Not sind und aufgrund der militärischen Angriffe fliehen müssen. Die Ereignisse seit dem 7. Oktober 2023, als die Hamas einen koordinierten Angriff auf Israel startete, haben die Lage weiter kompliziert. In den letzten 15 Monaten wurden in Gaza Tausende von Zivilisten getötet, wobei die Mehrheit der Opfer Frauen und Kinder sind. Führende Sicherheitskräfte in Israel haben politische Verantwortung für den Verlauf der Situation übernommen, während Premierminister Benjamin Netanjahu weiterhin die Vernichtung der Hamas als Ziel seiner militärischen Strategie postuliert.

Insgesamt zeigt die aktuelle Lage im Westjordanland und Gaza, wie tief die Risse im israelisch-palästinensischen Konflikt sind und wie schwierig eine friedliche Lösung in absehbarer Zeit sein wird.