Am 5. Februar 2025, rund einen Monat nach der gesetzlichen Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe in Thailand, erfreuen sich viele gleichgeschlechtliche Paare rechtlicher Gleichstellung. Seit dem 23. Januar 2024 dürfen Paare in Thailand offiziell heiraten. Dieser Schritt sorgt nicht nur für Rechtsgleichheit, sondern könnte auch den queeren Tourismus ankurbeln. Die thailändische Regierung schätzt, dass der neue Rechtsrahmen zur Förderung der Gleichberechtigung sowohl auf nationaler als auch internationaler Ebene beiträgt. [maz-online.de] berichtet, dass zur Feier des „Tags der Ehegleichheit“ im Einkaufszentrum Siam Paragon in Bangkok eine Massenhochzeit stattfand, bei der Hunderte gleichgeschlechtliche und trans Paare zueinander finden konnten.
Die thailändische Premierministerin Paetongtarn Shinawatra äußerte sich stolz über den gesetzlichen Fortschritt und betonte, dass das neue Gesetz geschlechtsneutrale Begriffe verwendet, wobei Paare in Bezug auf Erbschaft und Adoption gleichgestellt sind. Obgleich viele Fortschritte erzielt wurden, bleibt das gesellschaftliche Klima in Thailand gemischt. Trotz der gesetzlichen Änderung berichten viele LGBTQI+-Menschen von Diskriminierung und erleben weiterhin Vorurteile. Ein Gesetzesentwurf zur Geschlechtsanerkennung wurde zudem kürzlich abgelehnt, was Fragen zur realen Gleichstellung aufwirft. [zeit.de] stellt fest, dass seit über einem Jahrzehnt Aktivisten für das Recht auf gleichgeschlechtliche Ehe kämpfen und der Gesetzesentwurf erst im Juni 2023 nach einem langen Prozess im Parlament verabschiedet wurde.
Ein historischer Schritt für Südostasien
Thailand ist das erste Land in Südostasien, das die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare legalisiert hat. Mit dieser Entscheidung möchte das Land seinen Status als LGBTQI+-freundliches Reiseziel stärker betonen. Während weltweit mehr als 30 Länder die gleichgeschlechtliche Ehe anerkannt haben, sind in Asien bisher nur Taiwan und Nepal auf dieser Liste. In Europa sind die Fortschritte echter, wobei in 22 Ländern die Ehe für alle legal ist. [maz-online.de] hat dabei eine vollständige Liste der europäischen Staaten veröffentlicht, in denen diese Rechte bereits in Kraft sind.
Die rechtliche Lage für LGBTQI+-Menschen ist jedoch keinesfalls in allen Ländern der Welt einfach. Laut aktuellen Berichten sind in 63 Staaten homosexuelle Handlungen strafbar, und in zwölf Ländern droht sogar die Todesstrafe. [lsvd.de] dokumentiert, dass in Ländern wie Iran und Nigeria die Verfolgung von Homosexualität besonders drastisch ist. Diese Umstände stehen in starkem Kontrast zur jüngsten Entwicklung in Thailand, die als Zeichen eines Wandels gewertet wird, trotzdem bleibt die Gesellschaft in vielen Aspekten stark konservativ.
Gesellschaftliche Herausforderungen und Hoffnungen
Obwohl Umfragen zeigen, dass etwa 80 Prozent der thailändischen Bevölkerung die Gesetzesänderung unterstützen, gibt es eine bemerkenswerte Diskrepanz zwischen gesetzlicher Gleichstellung und gesellschaftlicher Akzeptanz. Viele Menschen berichten weiterhin von Diskriminierung und erleben Vorurteile. Der nötige gesetzliche Schutz gegen Diskriminierung fehlt bislang in vielen Ländern, einschließlich Deutschlands, wo noch immer eine Anpassung des Gleichheitsartikels in der Verfassung aussteht. [lsvd.de] berichtet zudem, dass diskriminierende Gesetze in einigen afrikanischen Ländern im Jahr 2023 verabschiedet wurden, was die Herausforderungen für die globale LGBTQI+-Gemeinschaft verdeutlicht.
Insgesamt stehen die jüngsten Entwicklungen in Thailand für einen Lichtblick, auch wenn der Weg zur vollumfänglichen Gleichstellung noch weit ist. Der Kampf um die Rechte von LGBTQI+-Menschen bleibt sowohl in Thailand als auch weltweit eine wichtige Aufgabe für Aktivisten und Unterstützer der Bewegung.