Spanien

Korruptionsanzeige gegen Ehefrau von spanischem Ministerpräsidenten – Rücktritt in Sicht?

Enthüllung möglicher Korruption: Wird Pedro Sánchez zurücktreten?

Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez erwägt angesichts einer Korruptionsanzeige gegen seine Ehefrau Begoña Gómez einen Rücktritt von seinem Amt, das er seit 2018 innehat. Sánchez hat alle öffentlichen Termine vorläufig abgesagt, um über seine weitere Vorgehensweise nachzudenken. In einem öffentlichen Brief äußerte der 52-jährige Politiker, dass er angesichts der Angriffe der Rechten und der extremen Rechten überlegen müsse, ob es sich lohne, trotz der politischen Belastung weiterhin im Amt zu bleiben. Er kündigte an, seine Entscheidung am kommenden Montag bekannt zu geben.

Die Organisation „Manos Limpias“ reichte bei einem Gericht in Madrid eine Anzeige gegen Sánchez‘ Ehefrau Begoña Gómez ein, in der ihr Korruption und Einflussnahme in wirtschaftlichen Angelegenheiten vorgeworfen werden. „Manos Limpias“ ist in Spanien für rechtsgerichtete Anliegen aktiv und beschuldigt Gómez, ihre Rolle als Ehefrau des Regierungschefs ausgenutzt zu haben, um Geschäfte zu tätigen. Die Untersuchung zu diesen Vorwürfen wurde unter Verschluss gehalten, und keine weiteren Details dazu wurden bekannt gegeben.

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Politiker der konservativen Volkspartei PP haben einen möglichen Rücktritt von Sánchez abgelehnt und bezeichnen die Situation als eine Inszenierung seitens des amtierenden Ministerpräsidenten. Javier Maroto, ein PP-Politiker und Senatsvizepräsident, betonte, dass Sánchez um jeden Preis an der Macht bleiben wolle und sich selbst als den Guten darstelle, während er andere diskreditiere. Die Sozialistische Partei (PSOE) hingegen äußerte Solidarität mit Sánchez angesichts der Anschuldigungen.

Pedro Sánchez und Begoña Gómez sind seit 2006 verheiratet und haben zwei Töchter. Gómez, eine Marketingexpertin, bekleidet kein öffentliches Amt, sondern war in der Vergangenheit im Bereich Marketing für Banken und Nichtregierungsorganisationen tätig. Die Entscheidung des Ministerpräsidenten, ob er sein Amt behalten oder zurücktreten wird, wird von vielen Spaniern mit Spannung erwartet.

Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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