Russlands wachsender Einfluss auf dem Westbalkan: Wie kann der Westen gegensteuern?

Die enttäuschte Allianz: Warum Serbien weder für die EU noch für Russland ein Stabilitätsanker auf dem Balkan ist.

Dauerhafter Frieden im Westbalkan ist seit langer Zeit ein schwieriges Ziel, insbesondere aufgrund des Desinteresses des Westens und der aggressiven Politik Belgrads mit Moskaus Unterstützung. Der ehemalige serbische Präsident Slobodan Milosevic führte von 1991 bis 1995 einen Angriffskrieg gegen Kroatien an, der Hunderttausende vertrieb und Tausende tötete. Ähnlichkeiten mit den russisch besetzten Gebieten in der Ukraine sind offensichtlich.

Verteidigungsminister Boris Pistorius lehnte das Einfrieren des Ukraine-Kriegs ab und warnte vor einer Stärkung Putins durch solche Maßnahmen. Die Eroberung von Awdijiwka kostete Russland viele Soldaten, vergleichbar mit Afghanistan, was den Zerfall der Sowjetunion beschleunigte.

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Serbien, trotz seiner destabilisierenden Rolle in Kosovo und Bosnien, wird von einigen Politikern fälschlicherweise als Stabilitätsanker dargestellt. Politiker wie Markus Söder versuchen, Serbien auf die Seite des Westens zu ziehen, scheitern aber an Belgrads Nähe zu Russland. Die serbische Regierung und ihre Verbündeten in Bosnien empfangen Auszeichnungen von Putin und schmieden enge Beziehungen zu Russland.

Politiker wie Vucic und Dodik verfolgen nationalistische Ideologien, die auf einer „Serbischen Welt“ basieren und die Einflusssphäre Serbiens erweitern sollen. Die USA intervenierten während des Bosnien-Krieges, um ein Abkommen zwischen Kroatien und Bosnien zu erreichen, das eine Wende im Konflikt brachte. Heute fehlt eine solche Balance für einen stabilen Frieden auf dem Balkan.

Die Biden-Administration scheiterte in ihren Bemühungen, Belgrad einzubinden, und musste sich von dieser „Fantasie-Diplomatie“ abwenden. Eine Koalition zwischen Zagreb, Sarajevo und Pristina mit europäischer Ausrichtung wird als Lösung angesehen, während serbische Politiker zunehmend Russland bevorzugen. Der Westen sollte sich gegenüber Belgrad klar positionieren und keine illusorischen Hoffnungen hegen, dass nationalistische Autokraten wie Vucic und Dodik zu einem Umdenken bereit sind. Es ist wichtig, ihre pro-russische Haltung ernst zu nehmen und auf verifizierbare Veränderungen vor Ort zu drängen.

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