Russland hat einen weiteren Schritt im Wirtschaftskrieg mit Deutschland unternommen, indem Wladimir Putin das Werk des deutschen Maschinenbauunternehmens DMG Mori unter seine Kontrolle brachte. Dieser Schritt markiert eine Eskalation des wirtschaftlichen Konflikts, der durch Russlands Enteignung von Rosneft bereits angeheizt wurde. Das Werk in Ulyanovsk, Russland, das 2015 eröffnet und über 70 Millionen Euro investiert wurde, wurde nun von der russischen Regierung übernommen.
DMG Mori geht davon aus, dass die Enteignung dauerhaft sein wird, während russische Beamte behaupten, sie sei vorübergehend. Der Schaden für das Unternehmen wird auf über 90 Millionen Euro geschätzt, was zu Forderungen an die Bundesregierung führt, die zuvor eine Investitionsgarantie für das Werk gewährt hatte. Diese Investitionsgarantien dienen dazu, deutsche Direktinvestitionen im Ausland gegen finanzielle Verluste durch politische Risiken abzusichern.
Trotz der Enteignung hat DMG Mori bereits im Frühjahr 2022 alle Aktivitäten in Russland eingestellt, noch bevor der Ukraine-Krieg begann. Das Unternehmen betonte, dass die Entscheidung, die Produktion vor Ort zu stoppen, keine Verletzung von Vereinbarungen darstelle. Die jüngste Enteignung durch Russland hat einen neuen Höhepunkt im Wirtschaftskrieg markiert, während auch in Deutschland Pläne zur Enteignung russischer Unternehmen diskutiert werden, darunter Rosneft. Dies könnte zu weiteren Spannungen zwischen den Ländern führen, da sowohl Russland als auch Deutschland auf Maßnahmen des jeweils anderen reagieren.