Vorfall | Proteste |
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Ort | Paris |
In Paris brodelt es! Proteste gegen eine umstrittene Gala, die von rechten Gruppierungen zur Unterstützung Israels organisiert wurde, haben die Straßen der französischen Hauptstadt zum Beben gebracht. Die Veranstaltung, die unter dem Titel „Israel is Forever“ firmiert, sollte Geld für das israelische Militär sammeln und wurde von einer gleichnamigen Vereinigung ins Leben gerufen, die sich zum Ziel gesetzt hat, „französischsprachige zionistische Kräfte zu mobilisieren“.
Am Mittwochabend zogen Hunderte von Demonstranten durch das zentrale Paris und skandierten gegen die „Gala des Hasses und der Schande“. „Stellt euch vor, eine Vereinigung würde eine Gala für Hezbollah oder Hamas veranstalten – die Polizei würde das niemals zulassen“, empörte sich Melkir Saib, ein 30-jähriger Protestierer. „Die Situation ist einfach unfair.“
Ein Aufschrei gegen die Einladung
Die Empörung über die Gala erreichte ihren Höhepunkt, als bekannt wurde, dass der israelische Finanzminister Bezalel Smotrich eingeladen war. Doch der umstrittene Politiker blieb der Veranstaltung fern, nachdem die Kritik an dem Event immer lauter wurde. Smotrich, der kürzlich für seine Äußerungen zur Annexion des besetzten Westjordanlands in die Schlagzeilen geriet, wurde von lokalen Verbänden, Gewerkschaften und linken politischen Parteien scharf verurteilt.
Die französische Außenministerin bezeichnete seine Äußerungen als „widersprüchlich zu internationalem Recht“ und als kontraproduktiv für die Bemühungen, die Spannungen in der Region zu verringern. Auch die Präsidentin der Vereinigung „Israel is Forever“, Nili Kupfer-Naouri, geriet ins Kreuzfeuer der Kritik, nachdem sie während des Gaza-Kriegs letztes Jahr in sozialen Medien behauptete, „kein Zivilist in Gaza sei unschuldig“.
Ein Fußballspiel als Hintergrund
Die Proteste fanden am Vorabend eines mit Spannung erwarteten Fußballspiels zwischen Frankreich und Israel im Stade de France statt. Um die Sicherheit während des Spiels zu gewährleisten, kündigten die Behörden an, mehr als 4.000 Polizisten und 1.600 Stadionmitarbeiter einzusetzen. Die Demonstranten waren entschlossen, ihre Stimme gegen das Event zu erheben, während eine andere Gruppe, bestehend aus jüdischen linken Organisationen, sich in der Nähe des Arc de Triomphe versammelte und gegen die Gala und Smotrich protestierte.
Trotz der heftigen Reaktionen verteidigten die französischen Behörden die Veranstaltung. Der Pariser Polizeichef Laurent Nunez erklärte, dass die Gala „keine große Bedrohung für die öffentliche Ordnung“ darstelle. Doch die Wellen der Empörung schlagen hoch, und die Stadt ist gespalten in ihrer Haltung zu diesem kontroversen Thema.
Die Situation in Paris spiegelt die tiefen gesellschaftlichen Spannungen wider, die durch die aktuelle geopolitische Lage und die anhaltenden Konflikte im Nahen Osten verstärkt werden. Die Proteste sind nicht nur ein Ausdruck von Unmut, sondern auch ein Zeichen für die wachsende Polarisierung in der Gesellschaft.