Die deutsche Handballnationalmannschaft hat am Mittwochabend bei der Weltmeisterschaft in Oslo einen knappen Rückschlag hinnehmen müssen. Im Viertelfinale unterlag das Team um Bundestrainer Alfred Gislason Portugal mit 30:31 nach Verlängerung. Trotz dieser Niederlage zieht Gislason ein positives Fazit und zeigt sich stolz auf die Einstellung seiner Mannschaft. „Wir haben eine hohe Erwartungshaltung nach dem vierten Platz bei der Heim-EM und der Silbermedaille bei den Olympischen Spielen“, äußerte er sich nach dem Spiel. Er ist sich bewusst, dass der Weg ins Halbfinale kein einfacher sein würde.Süddeutsche

Im Spiel selbst war die Leistung Deutschlands durchwachsen. Zur Halbzeit stand es 26:26, die erste Hälfte wurde mit 9:13 verloren. Gislason attestiert, dass die Mannschaft in kritischen Momenten nicht die notwendige Leistung abrufen konnte. Besonders die Rückstandssituation zur Halbzeit und ungenaue Würfe sowie mangelhafte Abwehrarbeit trugen zu einem vier Tore Rückstand maßgeblich bei. Nicht zuletzt beeinträchtigten Verletzungen, insbesondere die von Franz Semper, die Performance des Teams.Welt

Herausforderungen und Erwartungen

Die deutschen Handballer hatten zuvor im Turnier mehrere Medaillenanwärter wie Schweden und Spanien hinter sich gelassen. Doch trotz der hohen Erwartungen, die nach dem Gewinn der Silbermedaille bei den Olympischen Spielen 2022 entstanden sind, konnte die Mannschaft nicht die geforderten Leistungen bringen. Der Deutsche Handballbund (DHB) hat seit 18 Jahren keine Medaille bei globalen Turnieren gewonnen und sah in diesem Jahr die Chance, einen entscheidenden Entwicklungsschritt zu machen.Welt

„Ich sehe die eigene Leistung als Hauptgrund für das Ausscheiden“, so Gislason. Der 65-Jährige, der als ältester Trainer aller 32 WM-Teilnehmer gilt, steht nun unter Kritik. Seine unbeständige Leistungskurve wird hinterfragt, insbesondere nach einem weiteren Rückschlag, nachdem die Mannschaft bei der letzten EM nur den vierten Platz erreichte. Gislason betont jedoch die Notwendigkeit, die Breite im Kader zu verbessern, um in Zukunft konkurrenzfähig zu bleiben.Nationalmannschaft.net

Vertrag und Ausblick

Gislasons Vertrag läuft bis nach der bevorstehenden Heim-Weltmeisterschaft im Januar 2027. Dabei wird vorausgesetzt, dass die Nationalmannschaft sich erfolgreich für die Olympischen Spiele qualifiziert. Andernfalls endet der Vertrag bereits im Jahr 2024. Er zeigt sich erfreut über das Vertrauen des DHB und sieht die Möglichkeit, das Team bis 2027 weiterzuentwickeln. Die Überlegungen, ob Dagur Sigurdsson, der zuvor als erfolgreicher Bundestrainer agierte, eine Rückkehr in Erwägung zieht, werden ebenfalls angestellt.Welt