Nach dem gewaltsamen Angriff auf den russischen Exil-Oppositionellen Leonid Wolkow in Litauen haben die Behörden zwei Verdächtige in Polen festgenommen. Die beiden mutmaßlichen Angreifer wurden am 3. April in Warschau verhaftet und könnten nach Abschluss der Verfahrensschritte im Mai an Litauen übergeben werden. Weitere Untersuchungen sollen folgen.
Der Kreml-Kritiker Wolkow, der im Exil in Litauen lebt, wurde am 12. März vor seinem Haus in Vilnius überfallen und verletzt, als er in seinem Hof ankam. Er musste medizinisch behandelt werden und die Hintergründe der Tat sind noch unklar. Die Attacke erfolgte kurz vor der Präsidentenwahl in Russland.
Die beiden Verdächtigen sind polnische Staatsbürger, die den polnischen Strafverfolgungsbehörden bekannt sind. Es gab fünf Durchsuchungen im Rahmen der Ermittlungen. Die polnischen Behörden bestätigten die Festnahme von zwei Personen, gegen die ein europäischer Haftbefehl vorlag.
Laut Angaben der litauischen Kriminalpolizei wird in alle Richtungen ermittelt, aber es gibt Hinweise darauf, dass Wolkow aufgrund seiner politischen Aktivitäten angegriffen wurde. Wolkow selbst machte den russischen Präsidenten Wladimir Putin für den Angriff verantwortlich und bezeichnete ihn als „typischen Banditengruß“ von dessen Handlangern. Wolkow begrüßte den Ermittlungserfolg und zeigte sich zufrieden mit der Arbeit der litauischen Polizei.