Der Gesundheitszustand von Papst Franziskus bleibt kritisch, da er mit 88 Jahren an „leichter, beginnender Niereninsuffizienz“ leidet. Trotz einer leichten Verbesserung ist die Spekulation über seine Nachfolge in vollem Gange, denn eine neue Papstwahl könnte in den kommenden Wochen oder Monaten bevorstehen. Dies berichtet t-online.

Die Diskussion um mögliche Nachfolger zeigt ein eindrucksvolles Bild der gegenwärtigen Situation innerhalb der katholischen Kirche. Unter den „Papabili“, also den potenziellen Kandidaten für das Papstamt, steht Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin im Fokus. Sein Gesundheitszustand und eine überstandene Krebserkrankung werfen jedoch Fragen auf. Parolin gilt als Stütze des Franziskus-Pontifikats und bekennt sich zur traditionellen Lehre, was konservative Kirchenmänner verunsichert. Er ist seit fast elf Jahren „Nummer zwei“ im Vatikan.

Die Liste der möglichen Nachfolger

Die Auswahl an Kandidaten ist vielfältig und reicht von progressiven bis konservativen Stimmen. Neben Parolin wird auch Patriarch Pierbattista Pizzaballa von Jerusalem als potenzieller Nachfolger gehandelt. Seine Wahl könnte im Kontext der politischen Verhältnisse im Nahen Osten besondere Bedeutung haben, da er unter 60 Jahre alt ist und als geschickter Diplomat gilt. Laut Die Presse haben jedoch praktisch alle potenziellen Kandidaten ihre eigenen Herausforderungen.

  • Matteo Zuppi: Erzbischof von Bologna, 68 Jahre alt, bekannt für diplomatisches Geschick.
  • Pierbattista Pizzaballa: Patriarch von Jerusalem, 59 Jahre, Dialogfreund.
  • Peter Erdö: 72 Jahre alt, Erzbischof von Budapest, konservativer Kandidat.
  • Fridolin Ambongo: 65 Jahre alt, aus der Demokratischen Republik Kongo, setzt auf Dialog mit orthodoxen Christen.
  • Victor Manuel Fernandez: Enger Vertrauter von Franziskus, hat umstrittene Positionen zur Segnung Homosexueller vertreten.

Kardinal Luis Antonio Tagle aus den Philippinen galt lange als Favorit, hat jedoch an Einfluss verloren. Internationale Überlegungen führen auch zur Möglichkeit, einen Papst aus Afrika oder Asien zu wählen, während europäische Kardinäle erstmals in der Minderheit sind. Dies könnte die Zeiten von Giovanni Battista Bergoglio als Papst beeinflussen, da der Katholizismus in Europa an Bedeutung verliert, während die Kirchen in Afrika und Asien wachsen.

Der Weg zur Wahl

Die nächste Papstwahl bleibt ein unberechenbarer Prozess. Historisch gewachsene Strukturen und Machtspiele können die Gruppe der wählbaren Kardinäle verändern. Laut katholisch.de gibt es im Vorfeld eine Art informellen Austausch, wobei große Versammlungen für das Kennenlernen der führenden Kirchenmänner wichtig sind.

Besondere Beachtung finden die Vorgänge um die geplanten Wahlen, die oft überraschende Ergebnisse hervorbringen können. Die gesundheitlichen Unsicherheiten des Papstes hinterlassen eine Gemengelage, die aus dem Zusammenspiel von Tradition, Diplomatie und progressive Ansprüchen besteht. Es bleibt abzuwarten, welche Richtung die künftige katholische Kirche einschlagen wird.