Eine aktuelle Studie hat ergeben, dass die Ozeane im Jahr 2024 die höchsten Temperaturen seit Beginn der Messungen erreicht haben. Diese Erkenntnisse, die von Lijing Cheng und einem Team von 54 Forschern veröffentlicht wurden, zeigen, dass die Wärme sowohl in den Oberflächentemperaturen als auch in größeren Tiefen bis zu 2000 Metern messbar ist. Diese Daten wurden im Journal „Advances in Atmospheric Sciences“ publiziert und belegen, dass die Ozeane etwa 90 Prozent der durch den Anstieg der Treibhausgase entstehenden Wärme absorbieren, was wiederum weitreichende Auswirkungen auf das Wetter hat, da die Meere Wärme und Feuchtigkeit an die Atmosphäre abgeben. Laut Remszeitung haben die Ozeane seit 1986 dreimal so viel Wärme aufgenommen wie im Durchschnitt der Jahre 1958 bis 1985.
Die Erforschung der Erwärmung der Ozeane ist besonders relevant, da steigende Temperaturen extreme Wetterereignisse wie Hurrikane und Taifune verstärken können. Experten weisen darauf hin, dass die zusätzlichen Wärme- und Feuchtigkeitsmengen in der Atmosphäre zu heftigeren Stürmen, stärkeren Regenfällen, höheren Windgeschwindigkeiten und größeren Überschwemmungen führen. Dies stellt eine ernsthafte Bedrohung für marine Ökosysteme dar, da die Erwärmung auch den Sauerstoffgehalt der Ozeane verringert.
Globale Temperaturrekorde
Zusätzlich zu den Ozeantemperaturen war 2024 auch das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Der Copernicus Climate Change Service dokumentierte einen Anstieg der globalen Durchschnittstemperaturen um 1,6 Grad Celsius. Diese Werte lagen über denen des Vorjahres, das bereits als das wärmste Jahr verzeichnet worden war. Laut DW war 2024 das erste volle Kalenderjahr, in dem die Temperaturen die kritische Marke von 1,5 Grad Celsius überschritten. Die stellvertretende Direktorin von C3S, Samantha Burgess, betont, dass die Welt auf dem besten Wege ist, diese Grenze dauerhaft zu überschreiten, was einen erheblichen Verstoß gegen das Pariser Abkommen darstellen würde.
Der Temperaturanstieg hat bereits tragische Folgen gehabt, einschließlich Waldbränden im Pantanal und schweren Überschwemmungen in verschiedenen Regionen. 2024 erlebte viele Länder, darunter auch Europa und Westafrika, Hitzewellen und tropische Stürme. Ein Dammbruch im Sudan führte zu massiven Verlusten an Leben und Verletzten. Ein Bericht stellte fest, dass 26 extreme Wetterereignisse im Jahr 2024 durch den Temperaturanstieg verschärft wurden.
Ursachen der Erwärmung und künftige Herausforderungen
Die Hauptverursacher der globalen Erwärmung sind Emissionen von Kohle, Erdöl und Erdgas. Wie der WWF betont, steigen die Treibhausgasemissionen weiterhin, und die Anstiegsrate von CO2 in der Atmosphäre war 2024 höher als in der Vergangenheit. Diese Entwicklungen stellen eine immense Herausforderung für die internationale Klimapolitik dar. John Noel von Greenpeace kritisiert die Blockade durch die fossile Industrie und fordert eine rasche Umstellung auf kohlenstofffreie Infrastrukturen.
Die Dringlichkeit der Situation wird durch die Erkenntnisse aus verschiedenen Klimaforschungsberichten untermauert. Der WWF berichtet, dass der Mensch die Hauptursache für den Klimawandel ist, und warnte davor, dass extremere Wetterereignisse in der Zukunft häufiger auftreten werden. Anzeichen eines solchen Wandels sind bereits sichtbar.
In Anbetracht dieser besorgniserregenden Entwicklungen ist es entscheidend, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um die globale Erwärmung auf maximal 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Notwendig ist nicht nur eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen, sondern auch eine Anpassung an die bereits spürbaren Klimaänderungen. Strategien wie die Förderung erneuerbarer Energien und Maßnahmen zur Renaturierung könnten dazu beitragen, die Auswirkungen des Klimawandels abzumildern.