Nvidia hat im letzten Quartal starke Wachstumszahlen veröffentlicht, die vom anhaltenden Boom der Künstlichen Intelligenz (KI) unterstützt werden. Der Umsatz stieg um beeindruckende 78 % auf 39,3 Milliarden Dollar. Besonders der Bereich Rechenzentren zeigte mit einem Wachstum von 93 % auf 35,6 Milliarden Dollar eine außergewöhnliche Leistung, wobei allein die neue Generation von KI-Chips, „Blackwell“, elf Milliarden Dollar beitrug, wie die Ostsee-Zeitung berichtet.
Die Erwartungen der Analysten wurden sowohl im Umsatz als auch in den Prognosen für das laufende Quartal übertroffen. Nvidia prognostiziert für die kommenden Monate Einnahmen von bis zu 43 Milliarden Dollar, was die Schätzungen der Experten von rund 42 Milliarden Dollar übertrifft. Konzernchef Jensen Huang teilte mit, dass die Einführung der KI-Chips „Blackwell“ zwar aufgrund technischer Probleme verzögert wurde, die Nachfrage jedoch als „außerordentlich“ beschrieben wird.
Einfluss der Konkurrenz
Trotz der positiven Zahlen gibt es Bedenken, dass die Konkurrenz durch die neu entwickelte KI Deepseek aus China Nvidia unter Druck setzen könnte. Deepseek kann mit wenig Aufwand trainiert werden und sorgt damit für erste Zweifel an der substantielle Nachfrage nach Nvidia-Chips für KI-Training. Analysten zeigen sich besorgt über mögliche Umsatzverluste und niedrigere Margen, insbesondere im Kontext sinkender Aktienkurse von Nvidia, die 2025 um 6,89 Prozent gefallen sind, wie die FTD berichtet.
Die Nvidia-Aktie fiel im nachbörslichen Handel um etwa 1,5 %, was auf die wachsenden Bedenken über mögliche Einschränkungen beim Verkauf von Chips nach China zurückzuführen ist. Huang betont jedoch, dass das KI-Zeitalter einen globalen Wandel zu Nvidia-Computern vorantreibt, während Big-Tech-Unternehmen wie Amazon und Microsoft ihre KI-Infrastruktur, die auf Nvidia-Chips basiert, ausbauen.
Halbleitermarkt und zukünftige Entwicklungen
Im größeren Kontext zeigt der Halbleitermarkt ein ungebremstes Wachstum, das signifikant von Investitionen in die Halbleitertechnik geprägt ist. 2022 wurden über 190 Milliarden Euro in den Markt investiert, mit weiteren 300 Milliarden Dollar, die für die kommenden Jahre angekündigt wurden. Diese Investitionen sind notwendig, um die gesteigerte Nachfrage durch Innovationen wie KI zu bedienen. Künstliche Intelligenz, insbesondere generative KI, steigert den Bedarf an intelligenten Chips erheblich, wie die ElektronikPraxis betont.
Trotz der Herausforderungen durch Deepseek zeigt der Halbleitermarkt mittelfristig anhaltende Nachfrage, während staatliche Fördermittel in die Halbleiterproduktion fließen. Der Standort Europa hat in Bereichen wie Industrial IoT und Quantum Computing Potenzial, während die USA und China dominierend im Markt für KI-Chips bleiben.
Insgesamt bleibt die Situation für Nvidia angespannt, während das Unternehmen gleichzeitig von einem florierenden Markt und einer wachsenden Nachfrage nach KI-Technologien profitiert. Die nächsten Monate könnten entscheidend sein, um zu sehen, wie sich die Konkurrenz und die geopolitischen Rahmenbedingungen auf Nvidias Geschäft auswirken. Schadensbegrenzungsmaßnahmen und eine starke Marktposition werden entscheidend sein, um die Herausforderungen zu meistern.