Norwegen plant, erheblich in seine Streitkräfte zu investieren, wobei der Verteidigungsetat in den nächsten zwölf Jahren verdoppelt werden soll. Dies bedeutet eine zusätzliche Investition von 600 Milliarden Kronen (etwa 51 Milliarden Euro). Bis zum Jahr 2036 strebt das Land an, dass die Verteidigungsausgaben drei Prozent des BIP ausmachen. Diese Entscheidung wurde im Rahmen eines „Langzeitplans“ für die Streitkräfte bekannt gegeben, vorgestellt von Ministerpräsident Jonas Gahr Støre und Verteidigungsminister Bjørn Arild Gram.
Besonders die Marine wird von diesen Investitionen profitieren, mit Plänen für mindestens fünf neue Fregatten mit U-Boot-Abwehrhubschraubern, weitere U-Boote sowie eine neue Schiffsklasse bestehend aus großen und kleinen Schiffen. Zudem ist geplant, die Anzahl der Wehrpflichtigen, Reservisten und Soldaten deutlich zu erhöhen. Zwei neue Brigaden sollen in Nordnorwegen stationiert werden, und die Regierung plant den Kauf eines Luftverteidigungssystems mit großer Reichweite, das vor ballistischen Kurzstreckenraketen schützen soll.
Bereits vorher hatte Norwegen aufgrund der russischen Aggression seine Verteidigungsausgaben deutlich erhöht, wobei in diesem Jahr die Marke von zwei Prozent des BIP erreicht wurde. Als langjähriges NATO-Mitglied hat Norwegen eine sicherheitspolitische Rolle übernommen, die sich durch den Beitritt Schwedens und Finnlands weiterentwickelt hat. Die aktuellen Herausforderungen beinhalten Fragen des Transits von Soldaten und Material zu den östlichen Nachbarn sowie den Fokus auf das Europäische Nordmeer und die Arktis, da die Ostsee nun von NATO-Staaten umgeben ist und Russland seine Nordmeerflotte auf der Kola-Halbinsel stationiert hat.