Irland steht fest an der Seite der Palästinenser, trotz wütender Reaktionen aus Israel!
Die diplomatischen Wellen schlagen hoch! Irland hat sich entschieden, dem Internationalen Gerichtshof (ICJ) in Südafrika beizutreten und Israel wegen Völkermordes in Gaza zu verklagen. Diese mutige Entscheidung hat die ohnehin schon angespannten Beziehungen zu Israel weiter belastet. Der Rückzug des israelischen Botschafters aus Dublin ist nur die Spitze des Eisbergs in einem Konflikt, der sich über Jahre aufgebaut hat.
Am Montag, nach der Schließung der israelischen Botschaft in Irland, ließ der neue israelische Außenminister Gideon Saar kein gutes Haar an Irlands Premierminister Simon Harris. Er beschuldigte Harris der antisemitischen Äußerungen und erklärte: „Es gibt einen Unterschied zwischen Kritik und Antisemitismus, der auf der Delegitimierung und Dehumanisierung Israels basiert.“ Doch Harris konterte scharf und ließ sich nicht einschüchtern: „Irland wird nicht zum Schweigen gebracht!“
Irland und die palästinensische Sache
Die irische Politik hat sich in den letzten Monaten lautstark gegen die israelischen Militäraktionen in Gaza ausgesprochen. Diese Haltung spiegelt die weit verbreitete Meinung in der irischen Bevölkerung wider, die die Besetzung der Palästinenser als Spiegelbild der jahrhundertelangen englischen Besetzung Irlands sieht. Fatin Al Tamimi, Vizepräsidentin der Irland-Palästina-Solidaritätskampagne, bringt es auf den Punkt: „Die Menschen hier verstehen sofort, was wir durchmachen.“ Ihre eigene Schwester sitzt in Gaza fest, und trotz der Kritik an Israel fordert sie von der irischen Regierung mehr Maßnahmen, einschließlich eines Handelsstopps mit Israel.
„Wenn ich sage, dass ich Palästinenserin bin, verstehen sie sofort, aber ich muss ihnen trotzdem erklären, was Besatzung und Apartheid wirklich bedeuten“, sagte Al Tamimi. Diese Verbindung zwischen Irland und Palästina ist tief verwurzelt und wird von vielen als eine Frage des moralischen Anstands gesehen.
Die Reaktionen aus Israel
Die israelische Medienberichterstattung über Irlands Entscheidung war begrenzt, aber scharfzüngig. In einem Artikel der „Times of Israel“ wurde behauptet, dass Irland „die Juden hasst“, und es wurde die christliche Prägung des Landes als Ursache für die Ablehnung der israelischen Militäraktionen angeführt. Der israelische Abgeordnete Ofer Cassif wies darauf hin, dass die israelische Regierung diese Kritik nicht ernst nehmen sollte, da sie oft als Antisemitismus abgetan wird.
„Es ist das übliche Spiel: Jede Kritik wird sofort als Antisemitismus gebrandmarkt“, so Cassif. Doch während Irland in der EU als Außenseiter dasteht, der Israel nicht bedingungslos unterstützt, bleibt die Unterstützung für die Palästinenser in der irischen Gesellschaft stark und weit verbreitet.
Die irische Regierung hat sich nicht nur verbal, sondern auch politisch für die Anerkennung eines palästinensischen Staates eingesetzt. Diese Entscheidung, die im Mai dieses Jahres getroffen wurde, hat die Wut der israelischen Regierung auf sich gezogen und führte dazu, dass der Botschafter vorübergehend zurückgerufen wurde.
„Die Unterstützung für Palästina in Irland ist tief verwurzelt und reicht über alle sozialen Schichten hinweg“, erklärt Ray Murphy, Professor am Irischen Zentrum für Menschenrechte. „Es gibt kaum Grauzonen; die Menschen sehen es einfach als richtig an.“ Diese unerschütterliche Haltung könnte in Zukunft auf die Probe gestellt werden, insbesondere wenn der Druck aus den USA steigt.
Die irische Bevölkerung bleibt jedoch standhaft. Fatin Al Tamimi beschreibt die Sehnsucht ihrer Kinder, die palästinensische Heimat zu besuchen und dort zu leben. „Sie sind irische Staatsbürger, aber sie sind auch Palästinenser. Das ist eine Identität, die sie nicht ablegen können.“
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