Entstehung und Untergang von Imperien sind ein konstantes Thema in der Menschheitsgeschichte. Von der Region Mesopotamiens über Nordafrika bis Europa haben zahlreiche Reiche ihre Spuren hinterlassen, darunter das ägyptische, sumerische, babylonische, assyrische und persische Reich. Auch das Imperium Alexanders, das Römische, Byzantinische, arabische und fränkische Reich sowie das mongolische, Osmanische und russische Reich sind hervorzuheben. Insgesamt werden siebzehn Imperien der Weltgeschichte erwähnt, die einen tiefen Einfluss auf die Entwicklung menschlicher Zivilisationen hatten. faz.net berichtet, dass …
Die postkoloniale Theorie rückt den Eurozentrismus in den Fokus, der oft die imperialen Geschichten der Menschheit ausblendet. Demnach wird Europa als das alleinige Subjekt der Geschichte dargestellt, während andere Völker und Kulturen als Objekte europäischen Handelns betrachtet werden. Diese Sichtweise betrachtet den Kolonialismus, Imperialismus, Rassismus und andere Formen der Unterdrückung beinahe ausschließlich als Produkte des Westens.
Historische Perspektiven und Kritik
Der Wissenschaftler Achille Mbembe argumentiert, dass afrikanische Gesellschaften seit dem 15. Jahrhundert kaum eigene Geschichtlichkeit besäßen, die nicht durch europäische Vorherrschaft geprägt war. Vor dieser Zeit spielten jedoch arabische und osmanische Eroberer eine zentrale Rolle in der Entwicklung Afrikas. Mbembes Analyse thematisiert auch den Einfluss des Monotheismus, fokussiert sich jedoch vorrangig auf das Christentum und vernachlässigt andere religiöse Kontexte.
Kritikerinnen wie María do Mar Castro Varela und Carolina Tamayo-Rojas beleuchten die Zerstörung des Inkareichs, blicken dabei jedoch nicht auf die Eroberungen, die auch von den Inkas selbst ausgegangen sind. Diese einseitige Perspektive ist charakteristisch für die postkoloniale Logik, die oft den innerafrikanischen, arabischen und osmanischen Sklavenhandel tabuisiert. Christoph Marx erwähnt Sklaverei erst im Kontext des europäischen Kolonialismus, was die Komplexität historischer Sklavenhandelspraktiken stark vereinfacht.
Der Aufstieg europäischer Mächte
Der Aufstieg europäischer Mächte wird allgemein als ein zentraler Sündenfall in der Weltgeschichte betrachtet, stark beeinflusst durch technische Entwicklungen in der Seefahrt. Die Osmanen begannen im 13. Jahrhundert mit der Eroberung von Gebieten des Byzantinischen Reichs, was durch die Einnahme Konstantinopels im Jahr 1453 als besonders folgenschwer anzusehen ist. In der gleichen Zeit eroberten die Portugiesen 1415 Ceuta und die Expansion der Osmanen in Europa nahm ihren Lauf.
Das 15. Jahrhundert markiert zudem die Entstehung des russischen Reichs unter Iwan III., der die russischen Fürstentümer vereinte. Während die Osmanen 1521 Belgrad und 1526 Ungarn einnahmen, dehnte Russland sein Imperium aus, was zu einer weltgeschichtlichen Neuordnung führte. Diese Eroberungen und deren Folgen sind Gegenstand der modernen Geschichtswissenschaft, die auch die Perspektiven der Eroberten analysiert.
Glorifizierung und Interpretation
Die Osmanischen Eroberungen werden in der türkischen Geschichtsschreibung oft glorifiziert, und die kritische Betrachtung dieser Geschichte gilt als Verrat. In der Türkei können solche Kritiken rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Vor diesem Hintergrund könnte die Anwendung postkolonialer Theorien den Weg für Aktivismus ebnen, der nicht nur den Westen, sondern auch die Aufklärung infrage stellt.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Rolle der internationalen politischen Theorie (IPT) in der heutigen Diskussion. Verschiedene gesellschaftstheoretische Implikationen und die Debatte um Postdemokratie werden hervorgehoben. Die Notwendigkeit einer Verbindung von Demokratiewissenschaft und internationaler Politischer Ökonomie wird als essenziell erachtet, um die Herausforderungen der globalisierten Welt zu adressieren. Academia.edu beschreibt …