Am 17. Januar 2025 besuchte Emmanuel Macron als erster ausländischer Staatschef seit der Wahl von Joseph Aoun zum Präsidenten Beirut. Während seines Besuchs forderte Macron Israel auf, den Truppenabzug aus dem Süden Libanons zu beschleunigen. Dies ist Teil eines Waffenstillstands, der den Krieg mit Hezbollah im vergangenen Jahr beendet hat. Der Waffenstillstand, welcher am 27. November 2024 in Kraft trat und von den USA und Frankreich vermittelt wurde, verlangt von den israelischen Streitkräften, innerhalb von 60 Tagen abzuziehen und dass Hezbollah alle Kämpfer und Waffen aus dem südlichen Libanon entfernt.
Macron betonte die Notwendigkeit, dass die libanesische Armee eine totale Monopolstellung auf Waffen haben muss. Er sprach sich auch für eine Stärkung der Präsenz der libanesischen Armee im Süden des Landes aus, unterstützt durch UN-Friedenssoldaten. Joseph Aoun, der zuvor Kommandeur der libanesischen Armee war, war bei diesem Besuch anwesend. Aoun wurde am 9. Januar 2025 zum Präsidenten gewählt, was einen bedeutenden Machtwechsel im Land signalisiert.
Frieden im Nahen Osten
Der Waffenstillstand zwischen Israel und Hezbollah ist ein wichtiges Element im Bestreben, Frieden im Nahen Osten zu fördern. Macron forderte eine beschleunigte Umsetzung des Abkommens und kündigte an, dass Paris in den kommenden Wochen eine internationale Konferenz zur Wiederaufbauhilfe für den Libanon ausrichten wird. „Wir benötigen massive internationale Unterstützung für die Wiederherstellung der Infrastruktur“, betonte er. Auch Reformen in Libanon, insbesondere im Justiz-, Finanz- und öffentlichen Sektor, wurden angesprochen.
Gleichzeitig laufen die Gespräche über einen separaten Waffenstillstand im Gazastreifen, welche am 20. Januar 2025 in Kraft treten sollen. Insbesondere israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu arbeitete mit seinem Sicherheitskabinett an einem Abkommen, das den seit über einem Jahr andauernden Konflikt zwischen Israel und Hamas beenden soll. Das Abkommen, das voraussichtlich auch die Freilassung von bis zu 33 Geiseln umfasst, sieht die Freigabe von humanitärer Hilfe für den Gazastreifen vor und lässt 600 Lastwagen täglich, darunter 50 mit Treibstoff, einreisen.
Experten warnen allerdings vor der Fragilität dieser Vereinbarungen. Politische Spannungen in Israel wachsen, insbesondere seitdem rechtsextreme Minister mit dem Austritt aus der Regierung drohen, während die Hamas unter Druck steht, Forderungen ihrer eigenen Bevölkerung zu erfüllen. Trotz der Zusicherungen hinsichtlich eines Friedensabkommens war der Weg dorthin für beide Seiten steinig. Die palästinensische Zivilbevölkerung gilt als großer Verlierer des Konflikts, mit einer ungewissen wirtschaftlichen Perspektive im Gazastreifen.
Der Ausblick auf Frieden
Nach den verheerenden Kämpfen, die seit dem 7. Oktober 2023 zwischen der israelischen Armee und der Hamas toben, sind die Wunden tief. Berichten zufolge sind im Gazastreifen zehntausende Palästinenser gestorben, und über 90% der Bevölkerung leiden unter Hunger. Die gegenwärtige humanitäre Katastrophe und die Zerstörungen im Gazastreifen haben das internationale Interesse und den Druck auf die Konfliktparteien erhöht, eine dauerhafte Lösung zu finden.
Mit der drohenden Gefahr, dass das Problem von der israelischen Regierung ignoriert wird, während die Hamas geschwächt ist, besteht die Hoffnung, dass das in Aussicht stehende Abkommen zur Stabilität im Israel und dem Gazastreifen beitragen kann. Politische Solidarität mit den Palästinensern wurde weltweit gezeigt, bleibt aber aufgrund des mangelnden politischen Einflusses weitestgehend ohne konkrete Auswirkungen.
Das Engagement von Akteuren wie den USA, Ägypten und Katar wird entscheidend sein, um die Verhandlungen voranzutreiben und eine nachhaltige Lösung zu erreichen. Sowohl in Israel als auch im Gazastreifen wird ein intensiver Dialog über die zukünftige Kontrolle und wirtschaftliche Perspektiven notwendig sein.
Die Herausforderung bleibt, die aktuellen Abkommen zu einer realisierbaren Grundlage für einen längerfristigen Frieden zu entwickeln, der die Bedürfnisse aller Konfliktparteien berücksichtigt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein langsamer, aber sicherer Weg zum Frieden für die Region von größter Bedeutung ist. Angesichts der großen Herausforderungen und der tief sitzenden Wunden wird es entscheidend sein, dass Friedensverhandlungen mit ernsthaftem Engagement geführt werden.
Al Jazeera berichtet, dass …
AOL informiert über die aktuelle Lage …
Die Augsburger Allgemeine beleuchtet den langen Weg zum Frieden …