Am 13. März 2025 kündigte die Europäische Union Vergeltungszölle auf US-Waren im Wert von 28 Milliarden Dollar an, die als Antwort auf die US-Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte eingeführt wurden. Diese Zölle, die einen 50-prozentigen Zoll auf US-Bourbon-Whiskey umfassen, traten am Vortag in Kraft und markieren einen weiteren Schritt in den sich zuspitzenden Handelskonflikten zwischen den USA und der EU. US-Präsident Donald Trump reagierte umgehend und drohte mit einem drastischen 200-prozentigen Zoll auf europäische Weine, Champagner und andere alkoholische Getränke, falls die EU den Zoll auf US-Whiskey umsetzen sollte. Trump bezeichnete die EU als „eine der feindlichsten und missbräuchlichsten Steuer- und Zollbehörden der Welt“ und äußerte starke Kritik an der Entscheidung der EU.
Frankreichs Außenhandelsminister Laurent Saint-Martin stellte fest, dass Frankreich gegen die Zölle auf Alkohol kämpfen werde und kritisierte die USA für die Eskalation einer möglichen Handelskrise. Olof Gill, Sprecher der Europäischen Kommission, forderte die USA auf, die Zölle auf Stahl und Aluminium zurückzunehmen. In diesem Kontext plant US-Handelsminister Howard Lutnick Gespräche mit europäischen Kollegen, um die Situation zu erörtern, wobei genaue Details derzeit fehlen.
Wirkungen der Zölle auf den Markt
Die angedrohten 200-prozentigen Zölle würden drastische Preiserhöhungen nach sich ziehen. Eine 15-Dollar-Flasche italienischer Prosecco könnte auf 45 Dollar steigen, und ein 30-Dollar-Flasche Bourbon in Paris könnte ebenfalls auf 45 Dollar zusteuern. Die negativen Auswirkungen dieser Handelskonflikte sind bereits jetzt spürbar, und viele Unternehmen, darunter auch LVMH, die zuvor hinter Trump standen, könnten betroffen sein.
Chris Swonger, der Leiter des Distilled Spirits Council in den USA, äußerte sich enttäuscht über die Pläne der EU und machte darauf aufmerksam, dass der Markt bereits eine „Verlangsamung“ erlebe. Nicolas Ozanam, Direktor der französischen Wein- und Spirituosenexporteure (FEVS), kritisierte die ungerechte Behandlung der Exporteure, die für „nicht verwandte Probleme geopfert“ werden.
Globale Auswirkungen der Handelskonflikte
Die gegenwärtigen Spannungen zwischen den USA und der EU werfen auch Fragen zur Stabilität der globalen Märkte auf. Handelskriege haben erhebliche Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung in verschiedenen Ländern und führen zu Unsicherheiten auf den internationalen Märkten. Laut einer Analyse könnten Unternehmen unter höheren Einfuhrzöllen leiden, was die Produktionskosten erhöht und die Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigt. Verbraucher müssen mit höheren Preisen für importierte Waren rechnen, was ihre Kaufkraft verringern wird.
Die gewählten Produkte der EU zielen darauf ab, politischen Druck auf US-Regionen auszuüben, die Trump unterstützen. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat die US-Zollentscheidung als „gegen alle Logik und Geschichte“ bezeichnet und betont, dass die EU eine klare, aber maßvolle Antwort geben müsse. Die internationale Szene bleibt angespannt, da auch andere Handelsblöcke auf die US-Handelspolitik reagieren. In zwei Wochen will die USA Zölle auf 34 Milliarden Dollar chinesischer Waren einführen, woraufhin China bereits Vergeltungszölle auf Sojabohnen und andere Agrarprodukte angekündigt hat. Auch Indien und die Türkei haben US-Produkte ins Visier genommen.
Erkenntnisse über die langfristigen Folgen solcher Handelskonflikte sind entscheidend. Eine friedliche Lösung zwischen den Konfliktparteien sowie bilaterale Gespräche zur Klärung von Anliegen und Kompromissen könnten helfen, die negativen Auswirkungen abzumildern. Der gesamte Verlauf dieser Handelskriege könnte nicht nur die Beziehungen zwischen den betroffenen Nationen belasten, sondern auch das globale Wirtschaftswachstum erheblich beeinträchtigen.