Am Nachmittag des 22. Februar 2025 hat sich in Mulhouse, einer Stadt im Elsass, ein tragischer Vorfall ereignet. Ein Mann griff während eines Marktbetriebs mehrere Menschen an, was zu einer tödlichen Verletzung führte. Laut Berichten von ZVW wurden zudem zwei weitere Personen verletzt, wobei eine von ihnen schwer verletzt ist.
Der mutmaßliche Täter konnte von den Sicherheitskräften festgenommen werden. Vermutungen deuten darauf hin, dass der Angriff mit einem Messer durchgeführt wurde. Bislang gibt es jedoch keine näheren Informationen über den Täter oder sein Motiv.
Reaktionen der Behörden
Auf den Vorfall reagierte Frankreichs Innenminister Bruno Retailleau, der plant, am Abend nach Mulhouse zu reisen, um sich ein Bild von der Situation zu machen und möglicherweise die Angehörigen der Betroffenen zu treffen. Der Angriff hat in der Region Besorgnis ausgelöst und wurde von der Polizei als ernst zu nehmen eingestuft.
Diese Gewalttat tritt vor dem Hintergrund anhaltender Unruhen in Frankreich auf, die durch Polizeigewalt, insbesondere nach dem Tod eines Teenagers, gefördert wurden. Wie Tagesschau berichtet, sind seit 2005 in den Banlieues großer Städte wiederholt Straßenkämpfe und Ausschreitungen zu beobachten. Die Proteste werden heutzutage größtenteils über soziale Medien koordiniert.
Hintergrund und Kontext der Gewalt
Die Reaktionen auf die jüngsten Vorfälle zeigen, dass Polizeigewalt in Frankreich weiterhin ein brisantes Thema ist. Videos, die während der Auseinandersetzungen entstanden sind, dokumentieren, dass Demonstranten und Angreifer sogar mit automatischen Gewehren hantieren. Die Polizei sieht sich selbst erheblichen Gewalttaten konfrontiert, einschließlich Angriffen mit Molotowcocktails.
Das 2017 verabschiedete Polizeigesetz hat den Einsatz von Schusswaffen erleichtert, was in der öffentlichen Debatte zunehmend hinterfragt wird. Kritiker führen an, dass es seit Inkrafttreten des Gesetzes einen Anstieg der tödlichen Vorfälle gegeben hat. Präsident Macron und sein Innenminister haben die Vorfälle in der Vergangenheit kritisch kommentiert, doch eine Beruhigung der kritischen Stimmen ist bisher ausgeblieben.
Angesichts dieser Ereignisse appellieren sowohl die französische Fußballnationalmannschaft als auch bekannte Rapper an die Jugendlichen, in den aktuellen Krisenzeiten Ruhe zu bewahren und auf Gewalt zu verzichten. Die Hoffnung ist, die Zerstörung in den betroffenen Vororten zu stoppen und einen Beitrag zur Stabilisierung der Situation zu leisten.