Die Stiftung Warentest hat Verbraucher vor der Täuschung im Supermarkt gewarnt. In einer aktuellen Untersuchung wurden irreführende Praktiken bei der Kennzeichnung von Lebensmittelprodukten aufgedeckt. Ein besonders aufsehenerregendes Beispiel ist eine Mogelpackung einer Süßigkeit von Aldi, bei der Ablenkungsmanöver über den tatsächlichen Inhalt stattgefunden haben. Die Analyse von 70 Proben durch deutsche Lebensmittelüberwachungsbehörden ergab, dass in rund der Hälfte der untersuchten Produkte statt der deklarierten Waldheidelbeeren oft günstigere Kulturheidelbeeren verwendet wurden. Diese irreführenden Praktiken betreffen insbesondere Konserven, in denen häufig nur andere Heidelbeerarten zu finden sind. Ruhr24 berichtet, dass die Stiftung Verbrauchern empfiehlt, beim Einkaufen die Etiketten genau zu prüfen.
Die Verbraucherzentrale hat zudem Ingwer-Shots untersucht, die in den letzten Jahren aufgrund ihrer als gesund geltenden Eigenschaften stark nachgefragt werden, besonders in der derzeitigen Zeit, in der viele Menschen ihr Immunsystem stärken möchten. Test.de hebt hervor, dass die Ingwer-Shots häufig nur einen maximalen Anteil von 18 Prozent Ingwer enthalten, während der Großteil aus Fruchtsäften, meist Apfel- oder Orangensaft, besteht und einen hohen Zuckergehalt aufweist. Einige Hersteller nutzen Agavendicksaft, was den Zuckeranteil in manchen Fällen sogar über den einer Cola ansteigen lässt.
Die Qualität der Ingwer-Shots
Die Analyse von 19 unterschiedlichen Ingwer-Shots zeigt, dass der Gehalt an Scharfstoffen und Vitamin C stark variiert. Während der Preis für die Shots zwischen 5,60 und 78,50 Euro pro Liter schwankt, stellt sich heraus, dass der hohe Ingweranteil nicht unbedingt einen hohen Gehalt an Scharfstoffen garantiert. So hat der Ingwer-Shot von Bangs den höchsten Ingweranteil, bringt aber nur einen mittleren Scharfstoffgehalt mit sich. Im Gegensatz dazu überzeugt der Shot von Rewe mit dem höchsten Scharfstoffgehalt und intensivstem Geschmack, kostet jedoch etwa 16 Euro pro Liter. In dieser Kategorie ist auch der Bio-Ingwer-Shot von Immer Bio zu erwähnen, der mit nur 5,60 Euro pro Liter geschmacklich überzeugt. Test.de berichtet, dass selbst hergestellte Ingwer-Shots im Durchschnitt fast ein Drittel mehr Scharfstoffe aufweisen als viele Fertigprodukte, während Ingwertee zusätzlich weniger Scharfstoffe enthält.
Preisentwicklung und Verbraucherwarnungen
Die Verbraucherpreise sind 2024 um 2,2 Prozent gestiegen, was im Vergleich zu den Vorjahren, in denen die Inflationsraten deutlich höher waren, einen Rückgang darstellt. Dennoch bleiben die Preise für einige Produkte wie Schokolade (+14%) und Speiseöl (+10%) hoch. Diese Preistrends sind nicht nur Folgen der Inflation, sondern auch des Phänomens der „Shrinkflation“, bei dem weniger Inhalt für den gleichen Preis angeboten wird. Die Bundesverbraucherhilfe fordert daher eine klare Kennzeichnung solcher Produkte, ähnlich wie es in Frankreich mittlerweile der Fall ist. Der Bericht von Bundesverbraucherhilfe gibt den Verbrauchern nützliche Tipps, etwa Grundpreise zu vergleichen und die Füllmenge von Produkten genau zu prüfen.
Insgesamt zeigen die aktuellen Analysen und Warnungen, wie wichtig es ist, beim Einkauf aufmerksam zu sein. Besonders Verbraucher mit niedrigem Einkommen könnten von den versteckten Preiserhöhungen und der enttäuschenden Qualität von Produkten betroffen sein. Die Stiftung Warentest und andere Verbraucherorganisationen rufen dazu auf, sich besser über die Inhaltsstoffe und Preise von Lebensmitteln zu informieren.