Am 24. Februar 2022 befahl Russlands Präsident den Einmarsch in die Ukraine, und seitdem befindet sich das Land im Griff eines verheerenden Krieges. [Focus] berichtet, dass die Ukraine sich mit massiver ausländischer Unterstützung verteidigt. Doch trotz dieser Hilfe ist knapp ein Fünftel des ukrainischen Staatsgebiets, einschließlich der Krim, russisch besetzt. Millionen Menschen mussten ihr Land verlassen, was zu einer der größten Flüchtlingskrisen in Europa seit Jahren führte.

Inmitten der kriegerischen Auseinandersetzungen sind es oft die Familien, die unter dem Konflikt leiden. So schickte Ivan, ein 44-jähriger Ukrainer, seinen 14-jährigen Sohn Ihnat zur Sicherheit nach Polen, während er selbst an die Front ging. Ivan wurde im Krieg schwer verletzt, wodurch Ihnat gezwungen war, in die Ukraine zurückzukehren. Der junge Mann hat zwar keine Angst, selbst in den Krieg zu ziehen, jedoch sorgt er sich darüber, in seinem Heimatland festzusitzen und keine Möglichkeiten zu haben, andere Länder zu bereisen.

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Lebensrealität in der Ukraine

Die Lebensumstände in der Ukraine sind durch den Krieg nachhaltig geprägt. Yehor, ein weiterer Vater, hatte seine Kinder kurz vor dem russischen Angriff in Sicherheit gebracht. Sein Sohn Mykhailo, damals erst 14 Jahre alt, hat sich seitdem tiefgreifend verändert und spendet nun seine Freizeit dem Bau von Drohnen für die Armee. Yehor selbst ist als Drohnenkommandant an der Front in Saporischschja tätig und ist selten zu Hause. Der 17-jährige Mykhailo hat kürzlich seine erste Drohne an die Einheit seines Vaters geschickt, was die engen familiären Bindungen trotz der konfliktreichen Umstände verdeutlicht.

Die Kriegsrhetorik in Russland, so berichtet [Spiegel], hat sich stark verändert. Während zu Beginn der Invasion Schock und Entsetzen über den Angriff auf die Ukraine vorherrschten, haben viele in Russland sich mittlerweile mit der Situation arrangiert und sehen sich in einem Konflikt mit dem Westen. Kritische Äußerungen über Putins Invasion und die Gräueltaten russischer Soldaten sind verboten, was zu einer Atmosphäre der Repression führt. Andersdenkende sind entweder im Gefängnis oder leben im Exil, was eine „Festungsmentalität“ in weiten Teilen der Bevölkerung zur Folge hat.

EU-Hilfen für Flüchtlinge

Aufgrund der massiven Fluchtbewegungen hat die EU reagiert und Soforthilfe für Flüchtlinge aus der Ukraine bereitgestellt. Laut [EU-Parlament] wurde am 24. März 2023 ein Vorschlag für den Einsatz von Kohäsionsmitteln zugunsten der Flüchtlinge in Europa genehmigt. Zusätzlich wurden mögliche 10 Milliarden Euro aus der Aufbauhilfe für den Zusammenhalt und die Gebiete Europas bereitgestellt. Die EU verlängerte zudem die Laufzeit des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds sowie des Fonds für die innere Sicherheit bis Mitte 2024. Dies ermöglicht die Umwidmung ungenutzter Mittel zur Bewältigung des Flüchtlingsstroms.

Durch diese Maßnahmen sollen unter anderem etwa 420 Millionen Euro für Unterstützung wie Unterbringung, Verpflegung und Gesundheitsversorgung bereitgestellt werden. Weitere Hilfe wird über das Katastrophenschutzverfahren der Union an Nachbarländer und die Ukraine weitergeleitet, um die humanitäre Krise zu lindern und den Flüchtlingen zu helfen, die durch den anhaltenden Konflikt aus ihrer Heimat geflohen sind.

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