Deutsche Rakete „Spectrum“ startet bald: Ein Meilenstein für Europa!

Andøya, Norwegen - Die Raumfahrt erlangt durch das bevorstehende Ereignis in Norwegen eine neue Dimension. Das deutsche Start-up Isar Aerospace, gegründet im Jahr 2018 in Ottobrunn bei München, steht kurz vor dem ersten Start seiner selbst entwickelten Rakete „Spectrum“. Am 20. März 2025 erhielt das Unternehmen die benötigte Genehmigung von der norwegischen Zivilluftfahrtbehörde für den Start am Andøya Spaceport, der am Montag, 24. März, zwischen 12.30 und 15.30 Uhr geplant ist.
Das bedeutende Event markiert den ersten Start einer europäischen Rakete aus Europa, da bisher die meisten europäischen Raketen von Französisch-Guayana aus gestartet wurden. Die 28 Meter hohe Rakete „Spectrum“ verfügt über eine Nutzlastkapazität von bis zu 1000 Kilogramm für den niedrigen Erdorbit. Der Testflug wird ohne Nutzlast durchgeführt, um wichtige Daten zu sammeln und Erfahrungen mit dem zweistufigen Raketenaufbau zu gewinnen.
Technologie und Innovation
Herzstück der Rakete ist das innovative Triebwerk Aquila, das auf umweltfreundlichen Antrieb mit Propan und flüssigem Sauerstoff setzt. Die erste Stufe der Rakete wird von neun Aquila-Triebwerken angetrieben, die eine Schubkraft von 675 Kilonewton erzeugen. Die zweite Stufe verfügt über ein einzelnes Aquila-Triebwerk, das speziell für den Einsatz im Vakuum optimiert wurde und 95 Kilonewton Schub produziert. Laut Süddeutsche Zeitung ist die Rakete in der Lage, bis zu 7,5 Tonnen Gewicht zu transportieren.
Isar Aerospace hat 400 Millionen Euro an Investitionen erhalten, unter anderem von Airbus Ventures und der Porsche Holding, und plant die Erweiterung seines Produktionsstandorts von 8000 auf eine fünfmal größere Fläche. Durch die Selbstproduktion von etwa 90 Prozent der Teile strebt das Unternehmen an, die Abhängigkeit von Zulieferern zu minimieren.
Strategische Bedeutung und Marktchancen
Die Mission des Unternehmens ist klar: einen unabhängigen und wettbewerbsfähigen Zugang zum Weltraum aus Europa zu schaffen und damit die Dominanz von Unternehmen wie SpaceX herauszufordern. Isar Aerospace hat bereits Buchungen bis 2027, darunter Aufträge von Airbus und der Europäischen Weltraumorganisation (ESA). Die Rakete „Spectrum“ könnte den Grundstein für Europas künftige Raumfahrtinfrastruktur legen, insbesondere in einem sich schnell entwickelnden Markt für kleinere Raketen.
Laut DGLR wächst der Markt für sogenannte Microlauncher, mit prognostizierten 70 Starts in den nächsten zwei Jahren. Dabei wurden fünf europäische Startdienstleister, darunter Isar Aerospace, für die „Flight Ticket Initiative“ ausgewählt, um weitere Raketenstarts zu fördern und somit die europäische Raumfahrt visionär zu unterstützen.
Der Erfolg des anstehenden Erstflugs wird von entscheidender Bedeutung für die finanzielle Stabilität von Isar Aerospace sein. Der Blick auf den Horizont präsentiert nicht nur eine technologische Herausforderung, sondern auch die Chance, der erste deutsche Raketenbauer zu werden, der ins All startet. In diesem Kontext agieren auch weitere deutsche Start-ups wie „Rocket Factory“ und „HyImpulse“, die alle Teil eines dynamischen und innovativen Raumfahrtsektors sind, der Europa wieder ins Weltall katapultieren möchte.
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Andøya, Norwegen |
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