China hat sich in den letzten Jahren als führender Akteur auf dem globalen Automarkt etabliert. Heute wird das Land als der größte Autoexporteur der Welt betrachtet, während es gleichzeitig Druck auf etablierte Hersteller in Europa ausübt. Die zunehmende Konkurrenz ist dabei nicht nur auf traditionelle Verbrennungsmotoren beschränkt; China ist auch ein Technologieführer im Bereich der Elektrofahrzeuge. Laut einem Bericht von Tagesschau könnte sich der traditionelle Exportüberschuss europäischer Autos nach China in diesem Jahr zum ersten Mal umkehren. Die Prognosen deuten darauf hin, dass mehr chinesische Autos nach Europa exportiert werden als umgekehrt.
Im Jahr 2025 könnte China mehr als zehn Millionen Elektro- und Hybridautos produziert haben. Dies hat zu einem signifikanten Rückgang der Marktanteile deutscher Autohersteller auf dem chinesischen Markt geführt. Marken wie Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz kämpfen darum, im intensiven Wettbewerb mit chinesischen Herstellern Schritt zu halten. Chinesische Unternehmen setzen dabei auf aggressive Preismodelle und innovative, digital vernetzte Autos, die sie auf Auto-Messen präsentieren.
Wettbewerbsdruck und staatliche Unterstützung
Die chinesische Staatsführung hat die Autoindustrie durch umfangreiche Subventionen stark unterstützt, was zu einem harten Wettbewerb unter den Herstellern geführt hat. Chinesische Unternehmen unterbieten sich nun gegenseitig bei den Preisen, was zu einem intensiven Preiskampf führt. Zudem hat die Europäische Union Maßnahmen zur Erhöhung von Zöllen auf E-Autos aus China ergriffen, um wettbewerbsverzerrenden Preisen entgegenzuwirken.
Die Herausforderungen für die deutschen Hersteller sind angesichts dieser Entwicklungen erheblich. Während deutsche Automarken beizeiten sich anpassen müssen, zeigt der Markt in China verschiedene Trends. Laut Autopreneur machen Elektro- und Hybridfahrzeuge bereits 38% der in China produzierten Autos aus. Diese New Energy Vehicles (NEVs) haben bereits einen Marktanteil von 53,5% bei den Zulassungen erreicht.
Globale Expansion und Exportpotential
Die neueren Zuwächse bei den Autoexporten sind bemerkenswert; sie sind in den letzten zwei Jahren um über 50% gestiegen. Chinesische Hersteller stellen nicht nur den heimischen Markt auf den Kopf, sondern expandieren auch auf internationale Märkte. Geely plant zum Beispiel den Eintritt in den US-Markt mit einer neuen Marke namens Lynk. Diese erforscht ein Leasingmodell, das Wartung und Versicherung in einen monatlichen Beitrag von rund 600 USD integriert, und das potenziell auch eine App-basierte Sharing-Funktion umfasst, um Verbrauchern Cashback zu bieten.
Weltweit haben die Exporte von „Made-in-China“-Fahrzeugen im Jahr 2023 bereits 3,77 Millionen Einheiten erreicht, was einem Anstieg von 28,3% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die größten Autoexporteure sind dabei Chery, SAIC und Changan, gefolgt von Geely und Great Wall Motors, wie CBS News berichtet. Interessanterweise haben lokale Marken in China einen Marktanteil von 63% und zeigen, dass die ausländischen Marken seit 2020 um 27% an Marktanteil verloren haben.
Die kommenden Jahre werden entscheidend sein, um zu klären, ob die etablierten Automarken aus Europa im Wettbewerb mit den dynamischen chinesischen Herstellern bestehen können. Die Hersteller müssen ihren Fokus auf Elektroautos verstärken, ihre Lieferketten optimieren und schnell auf lokale Kundenwünsche reagieren, um auf diesem hart umkämpften Markt zu bestehen.