Dortmund

Studie zeigt: Amazonas-Regenwald als grüne Lunge zunehmend bedroht

Waldschäden im südlichen Amazonas-Regenwald, analysiert zwischen 2016 und 2018 unter der Leitung von Ovidiu Csillik, führen dazu, dass der Regenwald nun mehr CO2 ausstößt, als er aufnimmt, was seine wichtige Rolle als „grüne Lunge“ der Erde bedroht und auf menschliche Einflüsse und Naturereignisse zurückzuführen ist.

Die Rolle des südlichen Amazonas-Regenwaldes in der globalen Klimabilanz steht derzeit auf der Kippe. Eine umfassende Studie, die von Ovidiu Csillik und seinem Team am California Institute of Technology geleitet wurde, zeigt, dass der Wald inzwischen deutlich mehr Kohlendioxid (CO2) in die Atmosphäre abgibt, als er aufnehmen kann. Diese Erkenntnisse basieren auf der Analyse von Luftaufnahmen zwischen 2016 und 2018 und umfassen die brasilianischen Bundesstaaten Rondônia, Mato Grosso und Pará.

Die Folgen menschlicher Eingriffe

Der Amazonas-Regenwald gilt als eine der wichtigsten Ökosysteme der Erde, da er über zehn Prozent aller terrestrischen Arten beherbergt und eine entscheidende Rolle im globalen Kohlenstoffkreislauf spielt. Leider sind immer wieder menschliche Aktivitäten wie Abholzung, Brandrodung sowie die Umwandlung von Waldflächen in landwirtschaftliche Flächen die Hauptursachen für die Schädigung dieser wichtigen Region. Die alarmierenden Daten aus der Studie unterstreichen die Dringlichkeit von Schutzmaßnahmen und der Notwendigkeit, die ökologischen Folgen menschlichen Handelns zu verstehen.

Moderne Technologien zur Datenerhebung

Eine der innovativsten Methoden, die in der Studie verwendet wurde, ist die Lidar-Technologie, die es ermöglicht, die genaue Höhe von Baumkronen und das Ausmaß von Waldschäden präzise zu erfassen. In Höhenlagen von 600 Metern flogen die Forscher über die betroffenen Gebiete und nahmen detaillierte Messungen auf. Diese Technik bietet eine wesentlich genauere Analyse als herkömmliche satellitengestützte Verfahren, die oft an ihrer groben Auflösung scheitern.

Windbrüche und ihre Auswirkungen

Eine überraschende Erkenntnis der Studie ist der hohe Anteil an Windbruch, der für 2,7 Prozent der geschädigten Flächen verantwortlich ist. Diese Form des Schadens wird oft übersehen, ist jedoch ein bedeutender Faktor für die stetige Abnahme des Baumbestandes. Daneben wurden auf 16,3 Prozent der untersuchten Fläche Anzeichen von Waldwachstum festgestellt, welches jedoch nicht ausreicht, um die hohen CO2-Emissionen auszugleichen.

Schädliche Bilanz für die CO2-Emissionen

Insgesamt summierten sich die Kohlenstoffemissionen während der Studienperiode auf 134,6 Millionen Tonnen, während das Waldwachstum lediglich 44,1 Millionen Tonnen CO2 aufnehmen konnte. Dies führt zu einer Nettoemission von jährlich 90,5 Millionen Tonnen Kohlenstoff zwischen 2016 und 2018. Diese Zahlen verdeutlichen die dramatische Situation im Amazonas-Regenwald und die Herausforderung, ihn als „grüne Lunge“ der Erde zu bewahren.

Schutzmaßnahmen und politische Verantwortung

Die brasilianische Regierung hat in den letzten Jahren Maßnahmen ergriffen, die die Abholzung verringert haben, doch die geplante wirtschaftliche Entwicklung könnte diese Fortschritte bedrohen. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass sowohl lokale als auch internationale Gemeinschaften gemeinsam mit den Regierungen an Strategien arbeiten, um den Schutz des Amazonas zu gewährleisten. Nur so kann die Stabilität des globalen Klimas langfristig gesichert werden.

Zusammenfassend zeigt die Studie eindrücklich, wie wichtig es ist, den Amazonas-Regenwald zu schützen und gleichzeitig die Ursachen für seine Schädigungen zu bekämpfen. Der Federführende Ovidiu Csillik und sein Team haben mit dieser Analyse einen wichtigen Beitrag geleistet, um das Bewusstsein für die Krise in diesem entscheidenden Ökosystem zu schärfen.