Dortmund

Finanzielles Desaster bei DEW21: Leser Dieter Klußmann teilt seine erschütternde Sicht

Enorme Verluste und Verantwortungslosigkeit bei DEW21: Die Folgen des Stadtenergie-Skandals

Das jüngste Finanzdesaster, das die DEW21 in Dortmund erschüttert hat, wirft ein grelles Licht auf die mangelnde Verantwortungsübernahme bei den Beteiligten. Die hochgelobte Tochtergesellschaft „Stadtenergie“ hat unglaubliche 74 Millionen Euro verloren, und alle schienen sich zu drücken, die Schuld auf sich zu nehmen. Ein regelrechtes Fingerzeig-Spiel, bei dem niemand zugeben will, für das Debakel verantwortlich zu sein. Diese Ignoranz ist kaum zu fassen.

Die Vorstandsvorsitzende der DSW21, Frau Heim, behauptet tatsächlich, keinen Fehler begangen zu haben. Das ist einfach unglaublich. Wer soll denn dann die Verantwortung für diese Katastrophe tragen, wenn nicht die Vorstandsvorsitzende der DSW21 als Mehrheitsgesellschafterin der DEW selbst? Sie war es doch, die entschieden hat, die Billigmarke „Stadtenergie“ zu fördern und auf den Markt zu bringen – mit den verheerenden Folgen, die nun ans Tageslicht gekommen sind. Trotz zahlreicher Warnungen von Experten und Insidern hat sie hartnäckig an „Stadtenergie“ festgehalten, und nun geht das digitale Unternehmen unter und verliert zweistellige Millionenbeträge.

Unklare Perspektiven für die Zukunft

Der Unterzeichner dieses Artikels hat selbst jahrelang in leitenden Positionen in der Wirtschaft gearbeitet und weiß, was es bedeutet, Verantwortung zu übernehmen. Es gab kein Wegducken oder Schuld von sich weisen, sondern ein klares Einstehen für die eigenen Entscheidungen, auch wenn sie schmerzhaft waren.

Aber auch die politische Verantwortung bleibt ein Thema. Oberbürgermeister Westphal, der als Aufsichtsratsvorsitzender der DSW21 fungiert, wird sich in Zukunft dringlichen Fragen der Anteilseigner und der Öffentlichkeit stellen müssen – oder noch schlimmer. Es ist beunruhigend zu hören, dass Westphal die Wirtschaftsprüfer kritisiert und deren Untersuchungen anzweifelt. Dieses Verhalten ist typisch für die Tagespolitik, bei der Schuld gerne von sich auf andere geschoben wird. Die Verteidigung von Frau Heim durch den Bürgermeister wirft ernsthafte Fragen über ihre Eignung auf, möglicherweise aufgrund parteipolitischer Zugehörigkeit.

Es ist offensichtlich, dass dilettierende Lokalpolitiker in den Aufsichtsräten von Milliardenunternehmen zu solchen Desastern führen können. Es bleibt abzuwarten, wie dieser Skandal sich weiterentwickeln wird und ob die Verantwortlichen endlich einstehen und Konsequenzen tragen werden.

Ihre Meinung zählt!

Wir freuen uns auf Ihre Gedanken und Kommentare zu diesem Thema. Bitte halten Sie Ihre Einsendungen auf maximal 1.100 Zeichen inklusive Leerzeichen. Senden Sie Ihre Meinungen an dortmund@ruhrnachrichten.de, einschließlich Ihrer Anschrift und Telefonnummer. Wir behalten uns das Recht vor, Einsendungen zu kürzen. Ihre Meinung ist uns wichtig.