In Engstingen, Landkreis Reutlingen, ereignete sich am Freitagnachmittag ein tragischer Unfall, bei dem zwei Brüder im Alter von sieben und zehn Jahren von einem Auto erfasst wurden. Die Autofahrerin, eine 67-jährige Frau, verlor offensichtlich aufgrund medizinischer Probleme die Kontrolle über ihr Fahrzeug. Ihr Auto kam von der Straße ab und traf die Jungen, die zu diesem Zeitpunkt auf dem Gehweg mit ihren Tretrollern fuhren. Der Schaden, den dieser Vorfall anrichtete, ist gravierend.

Der siebenjährige Junge erlitt dabei schwere Verletzungen und wurde mit großer Wucht gegen einen Verkaufsautomaten geschleudert. Sein zehnjähriger Bruder wurde nur leicht touchiert. Nach dem Aufprall fuhr das Auto weiter, rammte einen Absperrzaun und eine Straßenlaterne, bevor es schließlich in einem Vorgarten zum Stehen kam. Beide Kinder mussten von Rettungskräften in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht werden; auch die Fahrerin wurde wegen ihrer gesundheitlichen Probleme in eine Klinik gebracht. Die genauen Umstände des Unfalls werden derzeit ermittelt.

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Unfälle im Kindesalter: Eine gravierende Gefahr

Unfallverletzungen sind in Deutschland eine der größten Gesundheitsgefahren für Kinder und Jugendliche. Laut Daten der Webseite kindersicherheit.de sind Unfälle die häufigste Todesursache für Kinder ab einem Jahr. Im Jahr 2021 lebten in Deutschland etwa 11,5 Millionen Kinder unter 15 Jahren, und hochgerechnet verletzten sich rund 16,5% der Kinder im Alter von 1 bis 17 Jahren innerhalb von 12 Monaten so schwer, dass sie eine ärztliche Behandlung benötigten.

Die Statistiken zeigen weiterhin, dass Jungen mit 18,6% häufiger von Unfällen betroffen sind als Mädchen mit 14,3%. Über 167.000 Kinder mussten im Jahr 2021 aufgrund von Unfällen stationär im Krankenhaus behandelt werden. Besonders alarmierend ist die Zahl von 163 verunglückten Kindern unter 15 Jahren, die im gleichen Jahr verstarben, darunter 22 Säuglinge unter einem Jahr.

Die Notwendigkeit von Sicherheitsmaßnahmen

Der Unfall in Engstingen verdeutlicht einmal mehr die Risiken, denen Kinder bei Verkehrsunfällen ausgesetzt sind. Jedes achte verunfallte Kind musste mindestens eine Nacht im Krankenhaus verbringen. Die meisten Unfälle mit Kindern geschehen nicht etwa im Straßenverkehr, sondern häufig in den eigenen vier Wänden (43,8%), in Schulen oder Betreuungseinrichtungen (24,2%) oder auf Spielplätzen und in Sporteinrichtungen (17,4%).

Es bleibt zu hoffen, dass die Tragödie in Engstingen zu einem Umdenken führt und die Sicherheit der Kinder in den Vordergrund rückt. Maßnahmen zur Verkehrssicherheit und öffentliches Bewusstsein sind entscheidend, um weitere tragische Vorfälle zu verhindern.

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Mehr Informationen zu Unfallstatistiken finden Sie auf kindersicherheit.de und über den Vorfall in Engstingen berichtet ZVW.