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Zustimmung und Gleichstellung: Experten diskutieren über Consent und die Istanbul-Konvention in Coesfeld

Das Missverständnis von „Ein Lächeln ist kein „Ja““

Die Kampagne „Nur Ja heißt Ja“ hat in der Kolpingbildungsstätte im Kreis Coesfeld für Aufsehen gesorgt. Was bedeutet Consent wirklich, und wie weit sind wir im Schutz von Frauen und Kindern vor Gewalt? Dies waren die zentralen Fragen, die beim Fachtag diskutiert wurden.

In Deutschland wurde 2016 das Widerspruchsprinzip „Nein heißt nein“ eingeführt, aber die Bürde des klaren „Nein“-Sagens liegt immer noch bei den Opfern. Im Gegensatz dazu hat Schweden das Zustimmungsprinzip „Nur Ja heißt Ja“ entwickelt, das die Verantwortung für die Zustimmung bei allen Beteiligten, insbesondere bei der handelnden Person, sieht – ein wichtiger Schritt im Kampf gegen sexualisierte Gewalt.

Sexualisierte Gewalt geschieht oft im Nahbereich, wo es schwer ist, klare Grenzen zu ziehen. Margret Schnetgöke von FrauenLeben aus Köln betonte dies deutlich bei der Plakataktion: „Eine Beziehung ist kein ‚Ja‘, Ein Outfit ist kein ‚Ja‘, Ein Lächeln ist kein ‚Ja‘“. Dies verdeutlicht, dass Gesten und Äußerlichkeiten kein Einverständnis bedeuten.

Die Consent-Kampagne hat zum Ziel, das Prinzip der Zustimmung in allen Lebensbereichen zu etablieren, nicht nur bei sexuellen Handlungen. Auch die Istanbul-Konvention, die die Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt zum Ziel hat, spielt eine entscheidende Rolle.

Laut Anna Weber aus der Koordinierungsstelle Gewaltschutz für Frauen und Mädchen in Recklinghausen wurde die Istanbul-Konvention in Deutschland zwar ratifiziert, aber die Umsetzung lässt noch zu wünschen übrig. Es braucht koordinierte Anstrengungen, um die Konvention effektiv umzusetzen und die Rechte von Frauen und Mädchen zu verteidigen.

Dies unterstreicht die Bedeutung der konsequenten Bekämpfung von geschlechtsspezifischer Gewalt, um die Geschlechter in der Gesellschaft wirklich gleichberechtigt zu machen.

In Workshops wurde im Kreis Coesfeld über die Umsetzung von Consent und der Istanbul-Konvention diskutiert, und es gab einen regen Austausch über die besten Praktiken zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen.

Es ist wichtig, dass diese Themen in die Öffentlichkeit getragen werden, wie Corinna Brandenburger von der Frauenberatungsstelle betonte. Nur durch eine breite Sensibilisierung und Aufklärung können wir als Gesellschaft Fortschritte im Kampf gegen Gewalt erzielen.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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