In Heidenheim fanden heute die Wirtschaftsjunioren und der Wirtschaftsclub Ostwürttemberg zu einer Podiumsdiskussion in der IHK Ostwürttemberg zusammen, die rund 120 Interessierte anlockte. Im Fokus standen drängende Themen wie der Fachkräftemangel, die Energiewende und der Abbau von Bürokratie. Die Veranstaltung trug das Motto „Lichtgeschwindigkeit“, welches die Dringlichkeit der notwendigen Lösungen symbolisiert. Die Moderatorinnen Dr. Julia Heindel und David Grüner leiteten die Diskussion.

Die Kandidaten der politischen Parteien hatten die Möglichkeit, ihre Positionen zu präsentieren:

  • Dr. Inge Gräßle (CDU)
  • Tim-Luca Schwab (SPD)
  • Ricarda Lang (Bündnis 90/Die Grünen)
  • Chris-Robert Berendt (FDP)
  • Thomas Jensen (Die Linke)
  • Dr. Jürgen Müller (AfD)
  • Jessica Tatti (BSW)

Fachkräftemangel im Fokus

Ein zentrales Thema der Diskussion war der Fachkräftemangel, der die Fachkräftegewinnung durch Reformen des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes und eine Verkürzung der Anerkennungsverfahren betreffen könnte. Um den Herausforderungen zu begegnen, wurden Vorschläge wie ein punktebasiertes System, Sprach- und Integrationsprogramme sowie Investitionen in Bildung und Ausbildung diskutiert. Bis Mitte der 2030er Jahre könnte Deutschland einem Bericht von Deloitte zufolge zwischen 1,5 und 5,5 Millionen Erwerbstätige fehlen, wobei die Energiewirtschaft besonders stark betroffen sein wird. Altersstruktur der Belegschaften und dezentral zu erbringende Leistungen bilden die Hauptgründe für diesen dramatischen Fachkräftemangel.

Die enge Vernetzung zwischen Wirtschaft und Bildungseinrichtungen wurde als entscheidend hervorgehoben. Eine proaktive Ausbildung von mehr Fachkräften, als tatsächlich benötigt, könnte maßgeblich dazu beitragen, die Lücke zu schließen.

Energiewende und Bürokratieabbau

Bei der Debatte über die Energiewende wurden eine Vielzahl von Positionen erörtert, einschließlich technologieoffener Lösungen, der Deckelung von Netzentgelten und einer möglichen Rücknahme des Verbrenner-Aus. Den Teilnehmern war klar, dass es in dieser Übergangsphase wichtig ist, Ressourcen effizient zu nutzen und gleichzeitig die wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten. Vorschläge zum Bürokratieabbau fokussierten sich auf effektivere Regelungen, wie etwa „One-in-Two-out“-Regeln, und die frühzeitige Einbindung der Wirtschaft in regulatorische Prozesse. Letzteres könnte dazu beitragen, die Interessen der Wirtschaft besser zu vertreten und die Auswüchse bürokratischer Auflagen zu minimieren.

In einem abschließenden Wort äußerte Simone Uhl vom Wirtschaftsclub Ostwürttemberg die Notwendigkeit eines offenen Dialogs zwischen Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Dabei wurde die gemeinsame Verantwortung betont, um Wachstum, Wohlstand und die Schaffung von Arbeitsplätzen nachhaltig zu gewährleisten.

Die Veranstaltung stellte einmal mehr die Herausforderungen heraus, vor denen die Region steht, und illustrierte die Dringlichkeit, mit der Lösungen für die Kreisläufe von Ausbildung, Fachkräftesicherung und bürokratische Erleichterungen gefunden werden müssen, um den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Ansprüchen gerecht zu werden. Für weitere Informationen über den Fachkräftemangel und Strategien zur Bekämpfung dieser Problematik kann das Deloitte Whitepaper konsultiert werden, während der Bundestag detaillierte Informationen zur Reform der Fachkräfteeinwanderung bereitstellt.