Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat sich zur Zukunft des Deutschlandtickets geäußert und bekräftigt, dass eine unionsgeführte Bundesregierung eine Lösung finden wird. Söder, der auch die Meinungen der gesamten Union vertritt, erklärt, dass das Ticket ein „Deutschlandticket“ sei, und es sei notwendig, dass der Bund sich um dessen Finanzierung kümmert. Derzeit ist die Situation allerdings angespannt, denn im Wahlprogramm der Union wird das Deutschlandticket nicht erwähnt. Besondere Sorgen äußert Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU), der die Zukunft des Tickets nach 2025 als „sehr schwierige Frage“ bezeichnet. Unions-Haushälter Christian Haase ergänzt, dass das Deutschlandticket über 2025 hinaus nicht mehr finanzierbar sei.
Die Klimabewegung Fridays for Future reagiert kritisch auf diese Äußerungen der Union. Söder schlägt zur Verbesserung der Situation eine Erhöhung der Pendlerpauschale sowie eine bessere Finanzierung der Schiene durch den Bund vor. Zudem weist er darauf hin, dass Bayern 400 Millionen Euro für das Deutschlandticket zahlt, obwohl die Schienenwege vom Bund unterfinanziert sind.
Aktuelle Einigung für 2024
In einem anderen Kontext hat die rot-grüne Minderheitsregierung eine Einigung mit der Union zur finanziellen Absicherung des Deutschlandtickets für 2024 erzielt. Diese Einigung betrifft eine Änderung des Regionalisierungsgesetzes, die notwendig war, um Unsicherheiten in der Verkehrsbranche zu vermeiden und eine mögliche Preiserhöhung zu verhindern. Der Preis des Deutschlandtickets steigt ab 2024 von 49 Euro auf 58 Euro pro Monat. Unionsfraktionsvize Ulrich Lange (CSU) und Grünen-Fraktionsvize Julia Verlinden bestätigen die Sicherung des Deutschlandtickets bis 2025.
Für 2024 wurden Bundesmittel von 1,5 Milliarden Euro pro Jahr festgelegt, um Einnahmeausfälle durch das Deutschlandticket auszugleichen. Dabei ist jedoch die langfristige Finanzierung über 2025 hinaus ungewiss. Laut Friedrich Merz sind schwierige Verhandlungen zu erwarten, um das Ticket auch in der Zukunft zu sichern. Rund 13 Millionen Menschen nutzen aktuell das Deutschlandticket, das für Nah- und Regionalverkehr in ganz Deutschland gilt.
Vorbereitung auf die kommenden Herausforderungen
Der Bundestag hat das Vertrauen in Kanzler Olaf Scholz (SPD) entzogen, was zu Neuwahlen am 23. Februar 2025 führen wird. Die rot-grüne Koalition hat keine Mehrheit mehr im Bundestag, was die Verhandlungen über die zukünftige Finanzierung des Deutschlandtickets weiter erschwert. Unionsfraktionsvize Lange betont, dass die zukünftige Finanzierung von der kommenden Bundesregierung entschieden werden muss.
Zugleich plant die Union, einem dritten Nachtrag zur Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung mit der Deutschen Bahn zuzustimmen. Dieser Nachtrag umfasst rund 2,7 Milliarden Euro für die Infrastruktur. Die Bahn hat bereits mit Korridorsanierungen begonnen, um die Pünktlichkeit zu verbessern. So wurde unter anderem die Sanierung der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim erfolgreich abgeschlossen.
Die Finanzierung des Deutschlandtickets im Nah- und Regionalverkehr ist bis Ende des Jahres 2025 gesichert. Wie es allerdings danach weitergeht, bleibt abzuwarten und wird von den kommenden politischen Entwicklungen abhängen. Für die Nutzer könnte dies bedeuten, dass eine mögliche Preiserhöhung oder eine Reduktion des Angebots im Raum steht. Die kommenden Monate werden daher entscheidend sein für die Zukunft des Ticketangebots in Deutschland.
Für weitere Informationen zu den aktuellen Entwicklungen können Sie die Berichte auf ZVW, Tagesschau und Spiegel nachlesen.