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Zukunft des Autofahrens: Haben Abonnements die Nase vorn?

Eine aktuelle Kearney-Studie zeigt, dass Auto-Abonnements in Deutschland aufgrund des Wandels der Verbraucherpräferenzen und der zunehmenden Nachfrage nach Flexibilität und Nachhaltigkeit binnen der nächsten zehn Jahre an Bedeutung gewinnen könnten, was den traditionellen Autobesitz herausfordert.

Die Zukunft der Automobilmobilität im Abo-Modell

Düsseldorf (ots)

Ein neuer Trend am deutschen Automarkt zeichnet sich ab, der die Art und Weise, wie Verbraucher Fahrzeuge nutzen, revolutionieren könnte. Eine aktuelle Studie von Kearney beleuchtet die wachsende Beliebtheit von Auto-Abonnements und deren Einfluss auf die Mobilität der Zukunft. Der Wandel der Konsumwünsche verbraucht nicht nur die Vorstellung vom eigenen Fahrzeug, sondern wirft auch Fragen zur Nachhaltigkeit auf.

Flexibilität und Nachhaltigkeit an erster Stelle

Marktanalyst Arne Junker von Kearney betont, dass Verbraucher zunehmend nach flexiblen Mobilitätslösungen suchen. Auto-Abonnements bieten eine Form der längerfristigen Anmietung, die zwischen Miet- und Leasingverträgen angesiedelt ist. Diese Verträge laufen in der Regel zwischen einem und zwölf Monaten und ermöglichen einen einfachen Wechsel zwischen verschiedenen Modellen. Besonders die Ungewissheit über die Restwertentwicklung von Elektrofahrzeugen könnte Auto-Abos für viele Verbraucher attraktiver machen. „Die Verbraucher sind bereit, alternative Modelle zu erkunden, insbesondere in einem sich verändernden Markt,“ erklärt Junker.

Wachsendes Interesse an Abo-Modellen

Obwohl derzeit nur acht Prozent der Autofahrer ein Auto-Abonnement nutzen, zeigen die Umfrageergebnisse eine bemerkenswerte Zunahme des Interesses. 26 Prozent der Befragten haben bereits den Plan, in Zukunft ein Abonnement zu wählen. Sogar 37 Prozent der Personen ohne aktuellen Fahrzeugbesitz halten ein Auto-Abonnement für eine bevorzugte Option. Dies könnte möglicherweise ein Signal für ein substanzielles Umdenken in der Automobilindustrie sein.

Kundenbindung und Markenloyalität

Die Studie hebt hervor, dass viele Kunden ihrer bevorzugten Marke treu bleiben, unabhängig von den Preisunterschieden zwischen Leasing, Mieten und Abonnements. 42 Prozent der Teilnehmer gaben an, dass sie aufgrund ihrer Markenpräferenzen ein Auto-Abo in Erwägung ziehen. Mobilitätsorientierte Verbraucher hingegen sind stärker an Angeboten interessiert, die ein ausgewogenes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten. Tatsächlich zeigen die Umfrageergebnisse, dass 30 Prozent der aktuellen Barzahler bei ihrem nächsten Autokauf ein Abonnement in Betracht ziehen.

Präferenz der Anbieter stark altersabhängig

Die Präferenz hinsichtlich der Anbieter unterscheidet sich stark zwischen den Altersgruppen. Während sich ältere Autokäufer gerne auf ihre lokalen Händler verlassen, haben jüngere Generationen eine Vorliebe für innovative Abonnement-Startups. Die repräsentativen Daten zeigten, dass 35 Prozent der Teilnehmer ab 65 Jahren ihren lokalen Händler wählen würden, während 30 Prozent der 18- bis 24-Jährigen Abonnement-Startups bevorzugen.

Ausblick: Ein neuer Trend im Mobilitätssektor

Die Ergebnisse der Studie lassen darauf schließen, dass Auto-Abonnements eine wichtige Rolle in der Veränderung der Mobilitätsgestaltung der nächsten Jahre spielen könnten. Angesichts der zunehmenden Nachfrage nach flexiblen Mobilitätslösungen könnte der Sektor auf ungenutztes Potenzial stoßen. Für Hersteller erweist sich die Entwicklung hin zu Abo-Modellen als Chance, da diese eine bessere Restwertkontrolle ermöglichen und Risiken mindern. Angesichts dieser Trends ist die Zukunft der Automobile über Abonnements nicht nur aufregend, sondern könnte auch nachhaltig gestaltet werden. Die deutsche Autoindustrie steht somit vor der Herausforderung, auf diese neue Welle der Mobilität zu reagieren und sich entsprechend zu positionieren.

Lebt in Mühlheim und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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