Eine aktuelle Studie, veröffentlicht in der renommierten Fachzeitschrift „Nature Medicine“, befasst sich mit den gesundheitlichen Risiken, die der Konsum von zuckerhaltigen Getränken mit sich bringt. Laut der Forschungsgruppe um Laura Lara-Castor von der Tufts University wurden weltweit im Jahr 2020 rund 2,2 Millionen neue Fälle von Typ-2-Diabetes und 1,2 Millionen neue Fälle von Herz-Kreislauf-Erkrankungen dokumentiert. Diese sind maßgeblich auf den Konsum von Limonade, Energydrinks und anderen zuckerhaltigen Getränken zurückzuführen. Die deutlichsten Auswirkungen sind dabei in Lateinamerika und Afrika spürbar, insbesondere in Ländern wie Kolumbien, Mexiko und Südafrika.
In Deutschland lag der wöchentliche Konsum an zuckerhaltigen Getränken im Jahr 2020 bei knapp 650 Millilitern pro Person. Ein Glas Cola (250 ml) enthält etwa 27 Gramm Zucker, was fast neun Stück Würfelzucker entspricht. Trotz eines leichten Anstiegs der Diabetes-Todesfälle pro Million Einwohner zwischen 1990 und 2020 blieb die Zahl der Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Deutschland jedoch rückläufig. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) betont, dass zuckerhaltige Getränke nicht als geeigneter Durstlöscher betrachtet werden sollten, da sie schnell verdaut werden und den Blutzuckerspiegel erhöhen, ohne dabei Nährstoffe zu liefern.
Wachsende Gesundheitsbedenken
Die Gesundheitsexperten fordern angesichts dieser alarmierenden Zahlen Gesundheitskampagnen sowie steuerliche Maßnahmen wie eine „Limo-Steuer“. Großbritannien hat bereits seit 2018 eine solche Steuer eingeführt, die bei 5 Gramm Zucker pro 100 Milliliter greift. In Deutschland hingegen gibt es bislang keinen erfolgreichen Ansatz zur Einführung einer ähnlichen Abgabe. Die ständig steigenden Zähler der zuckerhaltigen Getränke-Konsumenten sind eine bedeutende Herausforderung für die Prävention von Übergewicht und Diabetes.
Barbara Bitzer, Sprecherin der Deutschen Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK) und Geschäftsführerin der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), unterstützt ebenfalls diese Forderungen. Eine weitere wichtige Studie, veröffentlicht am 09.12.2024 im Fachjournal „Frontiers in Public Health“, zeigt auf, dass zuckerhaltige Getränke das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen signifikant erhöhen, was die Position der WHO bestätigt, die diese Getränke als Haupttreiber für Übergewicht und Typ-2-Diabetes einstuft. Es wird empfohlen, eine Herstellerabgabe auf solche Getränke einzuführen und strikte Werbebeschränkungen für ungesunde Lebensmittel, insbesondere jene, die sich an Kinder richten, zu erlassen.
Gesundheit und Prävention im Fokus
Die Betrachtung von Medienberichten, die vermeintlich positive Effekte bestimmter Süßigkeiten hervorheben, wird kritisch gesehen. Beobachtungsstudien können keine klaren kausalen Zusammenhänge nachweisen und sind anfällig für Verzerrungen durch Drittvariablen. Faktoren wie ein gesünderer Lebensstil oder strukturelle Verhaltensmuster können ebenfalls zur Gesundheitslage beitragen.
Bitzer hat auch den Vorschlag von Bundeskanzler Olaf Scholz begrüßt, die Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel von 7 Prozent auf 5 Prozent zu senken. Dies könnte dazu beitragen, gesunde Lebensmittel wie Obst und Gemüse erschwinglicher zu machen. Das Ziel ist klar: Die Gesundheit der Bevölkerung soll durch spezielle Maßnahmen gefördert werden, während gleichzeitig der Zugang zu gesunden Lebensmitteln erleichtert wird.
Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass der Konsum von zuckerhaltigen Getränken ernsthafte gesundheitliche Risiken birgt und dringend Maßnahmen zur Reduktion dieser Risiken notwendig sind. dewezet.de berichtet umfassend über die Studie, während boersennews.de die Kerninhalte zusammenfasst. Ein weiterer Kontext wird von ddg.info geliefert, der auf die gesellschaftlichen und gesundheitlichen Dimensionen der Thematik eingeht.