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Zeitdokument über den Asse-II-Widerstand: Ein Aufruf zur Erinnerung

Der Wolfenbütteler Jürgen Kumlehn veröffentlicht mit „Wir lagern mit dem Bürger ein!“ ein Buch über die Widerstandsbewegung gegen die Atommülllagerung in Asse II, basierend auf wiederentdeckten Tonbändern einer Podiumsdiskussion von 1977 in Hornburg, um die drängenden Fragen zur Atommülllagerung in Deutschland neu zu beleuchten.

Wolfenbüttel. Jürgen Kumlehn, ein engagierter Bürger und „Erinnerer“ aus Wolfenbüttel, hat jüngst ein Buch veröffentlicht, das auf historischen Tonbändern basiert, um die Debatte über die Atommülllagerung in Deutschland zu beleuchten.

Die historische Reflexion über Asse II

Das Buch mit dem Titel „Wir lagern mit dem Bürger ein!“ dokumentiert auf 95 Seiten den Widerstand gegen die Atommülllagerung in Asse II aus den 1970er-Jahren. Jürgen Kumlehn und sein Co-Autor Paul Koch, ehemaliger Sozialdiakon, möchten mit ihrer Veröffentlichung auf die kritischen Diskussionen der damaligen Zeit aufmerksam machen, da diese in der heutigen Debatte um ein atomareres Zwischenlager Bedeutung haben.

Aktuelle Entwicklungen und Verzögerungen

Die Veröffentlichung des Buches fällt in eine Zeit, in der die Suche nach einem Endlager für Atommüll in Deutschland voraussichtlich bis 2074 verzögert wird. Dies macht die Thematik nicht nur historisch relevant, sondern auch drängend. Kumlehn sieht diese Entwicklung als Aufforderung zum Widerstand gegen die geplante Lagerung von schwach- und mittelradioaktivem Abfall aus Asse II, das gegenwärtig untersucht wird.

Ursprung der Diskussionen

Im Zentrum des Buches stehen Protokolle einer Podiumsdiskussion aus dem Jahr 1977, die von den Jungsozialisten in Hornburg organisiert wurde. Die Gespräche wurden mithilfe von aufwendig wiederentdeckten Tonbändern rekonstruiert. Koch betont, dass die kritischen Fragen, die damals aufkamen, auch in der heutigen Debatte nicht ausreichend adressiert werden. Seine Forschung zeigt, dass ähnliche Argumente und Bedenken im Jahr 1977 von Politikern und institutionellen Vertretern „abgebügelt“ wurden.

Effekte des Widerstands in der Vergangenheit

Die Widerstandsbewegung von damals, die auch von kirchlichen Gruppen unterstützt wurde, hatte anscheinend Einfluss auf die politische Entscheidung, die Einlagerung 1978 zu stoppen. Kumlehn erinnert daran, dass einige Kritiker der Zustände von Anfang an in der Öffentlichkeit und in den Medien aktiv waren. Dies zeigt, dass Bürgerengagement und öffentliche Debatten entscheidend für politische Entscheidungen sein können.

Der Weg zur Veröffentlichung und der heutige Bezug

Die Entstehung des Buches wurde mit einer finanziellen Unterstützung des Landkreises Wolfenbüttel ermöglicht. Kumlehn fordert mehr Transparenz von der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) und bringt eine eingehende Untersuchung der vergangenen zwei Jahrzehnte ins Spiel. Dies könnte helfen, die Lehren aus der Vergangenheit zu ziehen und einen verantwortungsvolleren Umgang mit zukünftigen Atommüll-Entscheidungen zu fördern.

„Wir lagern mit dem Bürger ein!“ ist nicht nur eine Rückschau in die 1970er Jahre, sondern dient als wichtiges Dokument, um die Diskussion um die Atommülllagerung erneut zu entfachen. Die Publikation ist für 15 Euro erhältlich und eine Lesung mit musikalischer Begleitung wird am 12. September, 18 Uhr, im Dorfgemeinschaftshaus Remlingen stattfinden.

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