Am 25. Januar 2025 fanden in Deutschland mehrere massive Proteste gegen den Rechtsruck und Rechtsextremismus statt. In den Städten Berlin und Köln versammelten sich zehntausende Menschen, um für eine wehrhafte Demokratie einzutreten. Die Organisatoren, ein Bündnis aus Campact, Eltern gegen Rechts und Fridays for Future, unter dem Motto „Wehrt euch“ und „Alle zusammen gegen den Faschismus“, mobilisierten eine große Menschenmenge, die sich gegen die aktuellen politischen Entwicklungen richtet.

In Berlin schätzten die Organisatoren die Teilnehmerzahl auf etwa 100.000, während die Polizei von 30.000 bis 35.000 Menschen sprach. In Köln wurden von der Polizei „deutlich mehr als 20.000“ Teilnehmer geschätzt, wobei die Veranstalter von über 70.000 ausgingen. Die Demonstration in Köln, die unter dem Motto „#5vor12. Laut für Demokratie“ stattfand, verlief nach ersten Angaben der Polizei störungsfrei. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) nahm an der Veranstaltung in Köln teil und führte eine klare Ansage gegen die steigenden extremen politischen Strömungen in Deutschland.

Kritik an CDU-Chef Friedrich Merz

Ein zentrales Thema der Proteste war die Kritik an CDU-Chef Friedrich Merz und seinen Plänen zur Verschärfung der Migrationspolitik. Christoph Bautz von Campact warnte vor den Folgen der „Merkel-Nachfolge“ und forderte Maßnahmen für eine starke Demokratie. Sonya Weber von Eltern gegen Rechts äußerte zudem Besorgnis über die Zukunft der Kinder in Anbetracht der sich verstärkenden rechtsextremen Tendenzen. Diese Protestwelle hat ihre Wurzeln in einem geheimen Treffen von AfD-Vertretern und Rechtsextremen in Potsdam und den Rekordumfragewerten der AfD in Deutschland.

Frühere Proteste und gesellschaftliche Resonanz

Die aktuellen Demonstrationen können als Fortsetzung einer breiteren gesellschaftlichen Bewegung gesehen werden, die im vergangenen Jahr durch die Veröffentlichung des besagten Treffens ausgelöst wurde. Damals gingen in ganz Deutschland Hunderttausende gegen den Rechtsruck auf die Straße. Ziel der neuen Proteste ist es, eine klare und massive Reaktion gegen rechtsextreme Ideologien zu formulieren und den politischen Diskurs zu beeinflussen, insbesondere mit Blick auf die bevorstehenden Bundestagswahlen.

In weiteren Städten, wie Halle an der Saale, wo 9.100 Gegendemonstranten gegen eine AfD-Wahlkampfveranstaltung protestierten, zeigt sich die Vielzahl der Aktionen bundesweit. Auch in Aschaffenburg gelang es etwa 3.000 Menschen, Raum für eine bunte, friedliche Kundgebung zu schaffen. Neben Köln und Berlin sind auch in Städten wie Münster, Karlsruhe und Hamburg zahlreiche weitere Proteste geplant, die die Wogen gegen den Rechtsruck glätten und für Toleranz werben sollen.

Obwohl einige Protestforscher einen Rückgang der Teilnehmerzahlen vorhersagen, bleibt die Bedeutung dieser Ereignisse vier Wochen vor der Bundestagswahl hoch. Die Initiativen fordern unter anderem ein entschlossenes Vorgehen gegen rechtsextreme Strukturen und eine Stärkung des sozialen Zusammenhalts. Diese massiven Proteste sind eine unverzichtbare Antwort auf den zunehmenden Einfluss politischer Strömungen, die Demokratie und Vielfalt in Deutschland gefährden.

Für mehr Informationen über die Demonstrationen und ihre Hintergründe, lesen Sie weiter bei Focus, Tagesschau und Tagesschau.