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Wolf im Jagdrecht: Hitze-Debatte zwischen Naturschutz und Weidetierhaltern!

VorfallSonstiges
Uhrzeit10:24
OrtHanau,Hammersbach,Ostheim,Neuberg,Spessart,Bergwinkel

Die Debatte um die Rückkehr des Wolfes nach Deutschland ist in vollem Gange und sorgt für hitzige Diskussionen zwischen Naturschützern und Landwirten. Die Aufnahme des Wolfes ins hessische Jagdrecht hat die Fronten weiter verhärtet. Tier- und Naturschützer stehen den Weidetierhaltern gegenüber, die um ihre Existenz fürchten. Michael Göllner, Vorsitzender des Jagd-Klubs Hanau, äußerte sich dazu und betonte, dass es an der Zeit sei, eine Lösung zu finden, die beiden Seiten gerecht wird. Laut einem Bericht von op-online ist die Diskussion über den Wolf in Hessen nicht neu, doch die aktuelle Situation hat neue Dimensionen erreicht.

Die Gefahren des Wolfes für die Landwirtschaft

Die Sichtungen von Wölfen nehmen zu, und die Berichte über gerissene Nutztiere häufen sich. Jens Schreinicke, Wolfsbeauftragter des Landesbauernverbands Brandenburg, schildert die emotionalen Belastungen, die Landwirte durch die Angriffe auf ihre Tiere erfahren. „Was meinen Sie, wie die Leute das empfinden, wenn die Tiere so auf der Koppel liegen?“, fragt er besorgt. Die Zahlen sind alarmierend: Während 2007 nur vier Fälle von Wolfsangriffen registriert wurden, sind es 2022 bereits über 1100, wie tagesschau.de berichtet. Diese Entwicklung lässt die Sorgen der Landwirte wachsen, die sich um ihre Weidetiere sorgen.

Göllner weist darauf hin, dass der Wolf in dicht besiedelten Gebieten problematisch ist. „Der Wolf ist einerseits ein faszinierendes Tier, andererseits in dicht besiedelten Kulturlandschaften problembehaftet“, erklärt er. Die Weidetierhalter stehen vor der Herausforderung, ihre Tiere zu schützen, was oft mit hohen Kosten verbunden ist. „Für Weidetierhalter ist ein Schutz vor Wölfen äußerst schwierig und zudem sehr teuer“, so Göllner.

Die Forderungen nach einer Lösung

Die Diskussion um den Wolf ist komplex und emotional aufgeladen. Göllner fordert einen bundesweiten Konsens und eine Strategie, um mit der Wolfspopulation umzugehen. „Um mit dem Wolf in unserem Land leben zu können, müssten ein bundesweiter Konsens und eine Strategie unter Mithilfe von Wildbiologen entwickelt werden“, schlägt er vor. Dies könnte eine aktive Bestandsregulierung beinhalten, um die Population in Schach zu halten.

Der Deutsche Jagdverband (DJV) unterstützt diese Forderungen und sieht die Notwendigkeit einer Bejagung, um die Weidehaltung und die Grünlandnutzung zu sichern. „Die Jäger sehen Weidehaltung und Grünlandnutzung vielerorts ernsthaft in Gefahr“, erklärt Vizepräsident Helmut Dammann-Tamke. Er fordert eine Neubewertung des Schutzstatus des Wolfs, um die Interessen der Landwirte zu wahren.

Die Sicht der Naturschützer

Auf der anderen Seite stehen die Naturschützer, die den Wolf als wichtigen Bestandteil des Ökosystems betrachten. Der Verein „Freundeskreis freilebender Wölfe“ kritisiert die Diskussion als Scheindebatte und betont, dass seit der Rückkehr des Wolfs in Deutschland kein Mensch verletzt wurde. „Der Wolf als bedrohte Art hat absoluten Vorrang vor Schlachtvieh“, erklärt Vereinssprecher Hendrik Spiess. Er fordert, dass die Weidetierhaltung flächendeckend mit wolfsabweisenden Zäunen geschützt werden müsse.

Die wachsende Wolfspopulation ist von der EU gewünscht, um einen stabilen Zustand zu erreichen, in dem der Wolf in Deutschland überleben kann. Doch die Sorgen der Weidetierhalter werden von den Wolfsschützern als übertrieben angesehen. „Nur mit Herdenschutz sei es möglich, Übergriffe auf Nutztiere dauerhaft zu reduzieren“, heißt es beim Bundesamt für Naturschutz.

Die Diskussion um den Wolf wird in den kommenden Monaten weiter an Intensität gewinnen, da die Umweltministerkonferenz über die zukünftige Strategie im Umgang mit der Art berät. Die Fronten sind verhärtet, und eine Lösung scheint in weiter Ferne. Es bleibt abzuwarten, ob ein Dialog zwischen den verschiedenen Interessengruppen zustande kommt, um eine für alle akzeptable Lösung zu finden.

Ort des Geschehens

Quelle/Referenz
op-online.de
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