Am 14. Januar 2025 wird Kai Kupferschmidt, ein renommierter Journalist, der sich auf Infektionskrankheiten und globale Gesundheit spezialisiert hat, als Nature Marsilius Gastprofessor einen Vortrag über die Herausforderungen des Wissenschaftsjournalismus halten. Der Fokus seiner Rede liegt auf der paradoxen Situation, in der Informationen oft gleichzeitig angezweifelt werden, während die Gesellschaft gleichzeitig auf diese Daten angewiesen ist. Kupferschmidt, der an der Universität Bonn Molekulare Biomedizin studiert und an der Berliner Journalistenschule eine Ausbildung absolviert hat, bringt seit 2009 seine Expertise als Korrespondent für das Fachmagazin „Science“ ein und ist Co-Gastgeber des Podcasts „Pandemia – Die Welt. Die Viren. Und wir“.
Die Nature Marsilius Gastprofessur hat sich das Ziel gesetzt, die Diskussion um neue Formen des Austauschs zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit zu fördern und qualitativ hochwertige Berichterstattung über wissenschaftliche Themen anzuregen. Das trägt dazu bei, essentielles Vertrauen in den Wissenschaftsjournalismus zu schaffen, das in Zeiten von Informationsverzerrung und Misstrauen von zentraler Bedeutung ist.
Die Rolle des Wissenschaftsjournalismus
Die Bedeutung des Wissenschaftsjournalismus ist nicht nur für die Kommunikation von wissenschaftlichen Erkenntnissen unerlässlich, sondern spielt auch eine zentrale Rolle in der Demokratie. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert daher aktiv den Wissenschaftsjournalismus, um einen breiten Austausch zwischen Wissenschaft, Gesellschaft, Wirtschaft und Politik zu gewährleisten. Unabhängiger und qualitativ hochwertiger Wissenschaftsjournalismus ist entscheidend, um diesen Austausch zu ermöglichen und die Gesellschaft über relevante Entwicklungen zu informieren.
Mit der digitalen Transformation stehen Journalist*innen vor neuen Herausforderungen. Innovative Ansätze werden benötigt, um die Zukunft des Wissenschaftsjournalismus im digitalen Zeitalter zu gestalten. Aspekte wie die Entwicklung generativer KI bieten sowohl Herausforderungen als auch Chancen, um neue Methoden der Berichterstattung zu etablieren. Das Projekt Augmented Science Journalism II, welches vom BMBF gefördert wird, zielt darauf ab, Erkenntnisse über den Einsatz von KI im Wissenschaftsjournalismus zu gewinnen und diese Tools den Praktikern zur Verfügung zu stellen.
Strukturen und Herausforderungen
Christoph Uhlhaas, Leiter der Kommunikation von acatech und Sprecher der AG Wissenschaftsjournalismus in der #FactoryWisskomm des BMBF, hebt die Notwendigkeit hervor, den Wissenschaftsjournalismus gerade im digitalen Kontext neu zu denken. In Deutschland zeichnen sich bereits beträchtliche Fortschritte ab, jedoch stehen Journalist*innen weiterhin vor strukturellen Problemen, wie der Schließung von Redaktionen und der Unsicherheit für freie Wissenschaftsjournalist*innen.
Jens Radü, Chef vom Dienst Multimedia beim Spiegel, unterstreicht, dass die Corona-Pandemie das Vertrauen in die Medien gestärkt hat. Dennoch bestehen angesichts der professionellen Weiterentwicklung im Wissenschaftsjournalismus noch viele Fragen. In der #FactoryWisskomm werden Lösungen erarbeitet, um Redaktionen zu unterstützen, innovative Geschäftsmodelle zu etablieren und die Integration des Wissenschaftsjournalismus in die gesamte redaktionelle Arbeit zu fördern.
Die Entwicklungen der letzten Jahre zeigen, wie wichtig es ist, lokal und regional zu agieren und wie digitale Technologien die Kommunikation verändern können. Die Notwendigkeit von Stipendien und alternativen Finanzierungsmodellen wird zunehmend deutlich, um die Vielfalt und Qualität der Berichterstattung aufrechtzuerhalten.
Die Bemühungen um Forschung und Austausch im Bereich Wissenschaftsjournalismus sind wichtiger denn je, um den Herausforderungen der Zukunft gewachsen zu sein und den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft lebendig zu halten.
Für weitere Einblicke und Informationen besuchen Sie die folgenden Links: Uni Heidelberg, BMBF, Wissenschaftskommunikation.