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Wir brauchen mehr Präsenz: Polizei vor Herausforderungen im Streifendienst

Die DPolG Niedersachsen fordert eine Umbenennung des "Einsatz- und Streifendienstes" in "Einsatzdienst", um der Realität der polizeilichen Präsenz und den Herausforderungen durch wachsende Bürokratie gerecht zu werden – ein Schritt, der am 30.07.2024 in Hannover diskutiert wurde und die Sichtbarkeit der Polizei für die Bürger stärken soll.

30.07.2024 – 11:46

DPolG Niedersachsen

Die Bedeutung der Sichtbarkeit der Polizei in der Gemeinschaft

Die tägliche Polizeiarbeit spielt eine zentrale Rolle für das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger. In Deutschland variiert die Bezeichnung der Einsatzkräfte, was auf das föderale System zurückzuführen ist. Während es in Nordrhein-Westfalen als Wach- und Wechseldienst bezeichnet wird, spricht man in Niedersachsen vom Einsatz- und Streifendienst. Diese Begrifflichkeiten werfen jedoch die Frage auf, ob sie tatsächlich den Aufgaben und der Realität der Polizeiarbeit entsprechen.

Der Einfluss von Bürokratie auf die Polizeiarbeit

Ein bemerkenswerter Aspekt der Polizeiarbeit ist der zunehmende Bürokratieaufwand. Viele Einsätze erfordern umfassende Dokumentationen, was oft zu einem Übermaß an Papierarbeit führt. Dies wirft die Sorge auf, dass die eigentliche Polizeiarbeit, insbesondere die Prävention und Präsenz im öffentlichen Raum, darunter leidet. Die Zeiten, in denen die Polizei aktiv in der Öffentlichkeit präsent war und für Anliegen der Bürger ansprechbar ist, werden immer seltener. Stattdessen konzentrieren sich die Beamten häufig auf Büroarbeiten und wenden wertvolle Zeit beim Formulieren von Berichten auf.

Realität der Streifenarbeit

Die praktische Durchführung von Streifenfahrten ist oft eine der ersten Tätigkeiten, die aufgrund der hohen Arbeitslast und vorrangigen Büroarbeit in den Hintergrund gedrängt wird. An Tagen mit höherem Verkehrsaufkommen sind Streifenwagen häufig nur sichtbar, wenn sie rasch zu einem Einsatz fahren oder vor der Wache parken. Die eigentliche Verfügbarkeit der Polizei für die Bürger bleibt dadurch auf der Strecke, was auch die Sichtbarkeit in städtischen und ländlichen Gebieten betrifft.

Die Rolle der Kontaktbeamten

Trotz dieser Herausforderungen stehen Kontaktbeamte, die sogenannten KOBs, den Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung. Diese Beamten haben allerdings ebenfalls mit einer Vielzahl an Aufgaben zu kämpfen, und die Rahmenbedingungen schränken oft die Möglichkeit ein, in den Gemeinden präsent zu sein. Es ist essenziell, dass diese Policen nicht nur formal agieren, sondern auch für die Bürger ansprechbar sind und deren Anliegen ernst nehmen.

Die Neudefinition des Polizeidienstes

Angesichts dieser Probleme sieht die DPolG Niedersachsen in der Umbenennung des „Einsatz- und Streifendienstes“ hin zum „Einsatzdienst“ eine notwendige Maßnahme. Dies stellt keinen erfreulichen Umstand dar, sondern spiegelt vielmehr die Realität der Polizeipraxis wider. Die Trennung der Begriffe markiert die Herausforderungen und den Verlust der traditionellen Rolle des Streifendienstes. Der Wunsch bleibt bestehen, dass die Polizei wieder als ein „Freund und Helfer“ wahrgenommen wird, der vor Ort präsent ist und auf die Bedürfnisse der Menschen eingeht.

Fazit

Die DPolG Niedersachsen fordert daher nicht nur eine neue Bezeichnung für den Dienst, sondern auch eine Verbesserung der Rahmenbedingungen, damit die Polizeiarbeit wieder den Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht werden kann. Nur so könnte die Polizei in Zukunft wieder jene Sichtbarkeit und Ansprechbarkeit erreichen, die für das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürger von großer Bedeutung ist.

DPolG Niedersachsen

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DPolG Niedersachsen Patrick Seegers Telefon: 0162-2093935 E-Mail: kontakt@dpolg.org

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Lebt in Mühlheim und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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