Winterliche Witterungsbedingungen haben in den letzten Stunden zu einer Reihe von Verkehrsunfällen in Deutschland geführt. Insbesondere Glatteis stellt eine große Gefahr dar, was sich auch in einem schweren Unfall im Landkreis Osnabrück zeigt. Eine 22-jährige Autofahrerin verlor in einer Linkskurve bei Eggermühlen die Kontrolle über ihr Fahrzeug. Ihr Auto prallte mit der Beifahrerseite gegen ein entgegenkommendes Fahrzeug. Die Frau musste schwer verletzt mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht werden, wobei zunächst Lebensgefahr nicht ausgeschlossen werden konnte. Die 31-jährige Fahrerin des anderen Fahrzeugs erlitt dagegen nur leichte Verletzungen, wie der Weser-Kurier berichtete.
Die wie gewohnt winterlichen Straßenbedingungen haben auch in anderen Teilen Deutschlands für zahlreiche Unfälle gesorgt. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte für das gesamte Wochenende vor glatten Straßen, die besonders häufig Unfälle verursachten. In den vergangenen Stunden kam es vermehrt zu Schneeschauern in der Nord- und Mitteldeutschen Region, was die Gefahr von Glätte weiter erhöhte. So meldeten Behörden in Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Thüringen, Hamburg und Bremen viele Verkehrsunfälle. Alleine in Bremen wurden rund 80 Glätteunfälle innerhalb weniger Stunden verzeichnet.
Zahlreiche Verkehrsunfälle im gesamten Bundesgebiet
Die Situation ist jedoch nicht auf die Region um Eggermühlen beschränkt. In Niedersachsen kam es im Gebiet der Polizei Braunschweig zu über 110 Verkehrsunfällen innerhalb von acht Stunden. Im Landkreis Stade mussten bei mehreren Unfällen mindestens fünf Personen mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Zudem wurde die A26 für eine Stunde gesperrt, nachdem vier Autos kollidierten. Auch in Thüringen wurden ähnliche Vorfälle registriert, was die Warnungen der Meteorologen untermauert, die vor Glätte in ganz Deutschland mahnten.
Besonders dramatisch war ein Vorfall auf der A1 bei Sittensen, bei dem Hunderte Forellen durch einen Glatteisunfall verendeten; vier Menschen wurden verletzt. Auch in Sonnefeld, Bayern, ereignete sich ein weiterer schwerer Unfall, bei dem ein Auto gegen eine Hausmauer krachte und alle vier Insassen verletzt wurden. Das leerstehende Haus musste anschließend mit einer Stützkonstruktion gesichert werden.
Flughäfen und Verkehrsmittel betroffen
Die Auswirkungen der winterlichen Bedingungen sind auch im Luftverkehr spürbar. Passagiere am Frankfurter Flughafen wurden gewarnt, am Sonntag mit Ausfällen und Verzögerungen zu rechnen, besonders am Vormittag. Am Hauptstadtflughafen BER wurden bereits mehrere Flüge wegen Glatteis gestrichen, sodass ab 21 Uhr am Freitag keine Landungen mehr zugelassen wurden. Insgesamt waren dort 30 Flüge betroffen, und bis zum Mittag des Samstags wurden 17 Abflüge gestrichen. Auch andere Flughäfen, wie der in München und Stuttgart, meldeten vereinzelt Verspätungen oder Flugausfälle.
Fernzüge mussten ebenfalls Beeinträchtigungen hinnehmen, insbesondere im Raum Frankfurt am Main, wo es zu hohen Verspätungen und Zugausfällen kam. Viele der Unfälle wurden durch Autofahrer verursacht, die Sommerreifen auf schneebedeckten Straßen verwendeten. Dies steigerte das Unfallrisiko erheblich und führte zu einem Anstieg an Blechschäden und leichten Verletzungen, wie auch die WELT berichtete.
Die meteorologischen Warnungen vor Glatteis werden aufgrund einer Warmfront aufrechterhalten, und das Wochenende bleibt vorerst von frostigen Temperaturen und Schnee geprägt. Reisende sowie Autofahrer werden gebeten, besonders vorsichtig zu sein und sich über die aktuellen Bedingungen zu informieren.