Am 6. Februar 2025 wurde eine positive Prognose zur Windenergie in Deutschland veröffentlicht. Die Analyse des Thinktanks „Goal100“ zeigt, dass das gesetzlich verankerte Ziel von 115 Gigawatt (GW) Windkraftleistung bis 2030 realistisch erscheint. Die installierte Leistung von Windrädern an Land betrug Ende 2024 etwa 63,5 GW, und es sei möglich, bis 2030 sogar 118 GW zu erreichen, was eine Übertreffung der ursprünglichen Ziele um 2,6 Prozentpunkte bedeutet. Diese Entwicklungen sind das Ergebnis einer steigenden Anzahl von Anträgen und Genehmigungen, die seit einigen Jahren zu verzeichnen sind, sowie einer merklichen Verkürzung der Genehmigungsdauer.

Die Daten zum Fortschritt im Windkraftausbau in Deutschland wurden aus dem Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur und den Genehmigungsdaten der Bundesländer gewonnen. Im Jahr 2024 wurden rund 2.400 neue Windräder genehmigt, mit einer Gesamtleistung von etwa 14 GW. Dabei sank die durchschnittliche Genehmigungsdauer von 2023 auf 2024 um 20 Prozent. Aktuell befinden sich mehr als 50 GW an Kapazitäten in der Genehmigungspipeline. Die Analyse berücksichtigte neben dem Projektstand in der Realisierungsphase auch die geplante Leistung in der Genehmigungsphase.

Auch interessant

Herausforderungen und Maßnahmen

Eine der wesentlichen Herausforderungen beim Ausbau der Windenergie ist die Notwendigkeit, das Stromnetz auszubauen, um die Integration neuer Windkraftanlagen zu gewährleisten und zeitliche Erzeugungsschwankungen auszugleichen. Der Thinktank Goal100 fordert eine konsequente Beibehaltung der aktuellen Dynamik sowie ein unverändertes politisches Ambitionsniveau, um die Lücken zu schließen, die zwischen den aktuellen Kapazitäten und den angestrebten Zielen bestehen.

Zur Unterstützung des Ausbaus der Windkraft hat die Bundesregierung das „Windenergie-an-Land-Gesetz“ eingeführt. Dieses Gesetz umfasst Maßnahmen zur Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren sowie zur Bereitstellung notwendiger Flächen. Obwohl derzeit nur 0,8 Prozent der Landesfläche für Windkraftanlagen ausgewiesen sind, sind lediglich 0,5 Prozent tatsächlich verfügbar. So sollen bis Ende 2032 zwei Prozent der Bundesfläche für Windenergie ausgewiesen werden, wobei bis 2027 bereits 1,4 Prozent bereitgestellt werden müssen.

Erste Erfolge und Ausblick

Die Ergebnisse der Datenanalyse von Goal100 sowie die jüngsten gesetzlichen Initiativen der Bundesregierung beschleunigen die Rahmenbedingungen für die Windenergie in Deutschland. Mit der steigenden Anzahl von Genehmigungen und der Verkürzung der Bereitstellungszeiten könnte Deutschland auf dem besten Weg sein, seine klimapolitischen Ziele zu erreichen und die Abhängigkeit von fossilen Energieimporten deutlich zu reduzieren. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck betont die Wichtigkeit einer fairen regionalen Verteilung unter Berücksichtigung von natürlichen und artenschutzrechtlichen Belangen.

Insgesamt zeigt die aktuelle Situation, dass die ambitionierten Ausbauziele für Windenergie an Land realistisch erreicht werden können, vorausgesetzt, die Dynamik wird aufrechterhalten und die erforderlichen Grundsatzentscheidungen werden umgesetzt, um Anlagenbau und Genehmigungsprozesse zu optimieren. Die Analyse von zvw.de und die weiteren Informationen von windmesse.de sowie der bundesregierung.de verdeutlichen die positiven Entwicklungen auf dem Weg zu einer nachhaltigen Energiezukunft für Deutschland.

Auch interessant