Die Fahrradinitiative Tarmstedt (FIT) hat einen Vorschlag zur Beleuchtung des Radwegs zwischen Wilstedt und Tarmstedt unterbreitet. Ziel ist es, die Nutzung des Radwegs zu fördern und mehr Menschen dazu zu motivieren, kurze Strecken mit dem Fahrrad zurückzulegen, anstatt das Auto zu nutzen. Geplant ist die Installation von 20 solarbetriebenen Leuchten, die alle 100 Meter entlang der 2,2 Kilometer langen Strecke angebracht werden sollen. Der Kostenvoranschlag für dieses Vorhaben beträgt rund 14.000 Euro, und die beiden Bauhöfe in Wilstedt und Tarmstedt könnten die Installation übernehmen, um die Kosten zu senken. Bürgermeister Traugott Riedesel unterstützt die Initiative und schlägt vor, stattdessen ein Stromkabel zu verlegen, um mögliche Probleme im Winter mit Akkus zu vermeiden. Er plant auch, den Landkreis über dieses Vorhaben zu informieren, da es als „Leuchtturmprojekt“ für die Region gefördert werden könnte. Zudem schlägt FIT vor, die Solarlampen mit Bewegungsmeldern auszustatten, sodass das Licht nur bei Bedarf aktiviert wird.
Diese Vorstöße stehen im Kontext der Empfehlungen von Naturschutz- und Verkehrsorganisationen zur Beleuchtung von Radwegen, die auch auf negative Auswirkungen der Beleuchtung auf nachtaktive Tierarten hinweisen. Laut LNV-BW sollte die Beleuchtung auf minimalste Weise erfolgen und besondere Rücksicht auf Schutzgebiete und die Lebensräume von Fledermäusen und Insekten nehmen. Während die Zunahme des Fahrradverkehrs zu mehr Anfragen nach Radwegbeleuchtung führen kann, sind Beleuchtungskonzepte zu bevorzugen, die blendfrei sind und eine Farbtemperatur von 1700-2200 K aufweisen, um Insekten nicht zu stören.
Nachhaltigkeit und Finanzierung
Die geplante Radabstellanlage am Busbahnhof Tarmstedt, die mit 114.000 Euro veranschlagt wird, könnte ebenfalls modernisiert werden, um die Bedingungen für Fahrradfahrer zu verbessern. Hierbei ist eine Förderung von 65% möglich, jedoch hat die Gemeinde derzeit Schwierigkeiten, den Eigenanteil von 39.000 Euro aufzubringen. Gemeindedirektor Oliver Moje hält die Modernisierung für sinnvoll, erkennt jedoch die finanziellen Einschränkungen. Riedesel plädiert für eine intensivere Zusammenarbeit der Mitgliedsgemeinden und bietet finanzielle Unterstützung an.
Zusätzlich betont LNV-BW die Bedeutung, Radwege in gutem Zustand zu halten, um eine sichere Nutzung auch ohne Beleuchtung zu gewährleisten. Beleuchtung sollte idealerweise nur in stark frequentierten Bereichen oder an Gefahrenstellen in Betracht gezogen werden. In Deutschland ist eine Radwegebeleuchtung generell nicht üblich, auch nicht für Straßen.
FIT ist offen für Anregungen und neue Interessierte und lädt dazu ein, Kontakt über Peter Vollhardt aufzunehmen. Weitere Details zur Thematik finden sich in den Veröffentlichungen des LNV-BW, die Antworten auf zentrale Fragen zu Radwegbeleuchtungen enthalten. Es bleibt abzuwarten, wie sich das Projekt und die Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden entwickeln werden.
Insgesamt zeigt die aktuelle Diskussion um die Radwegbeleuchtung das Bestreben, nachhaltige Mobilitätslösungen zu fördern und gleichzeitig die Umwelt zu schützen. Die Balance zwischen Verkehrssicherheit und Naturschutz wird in kommenden Planungen eine zentrale Rolle spielen.