Am 5. Februar sorgten Wildschweine für erhebliche Verkehrsbehinderungen auf dem Autobahnkreuz Lübeck. Gegen 17 Uhr erhielt die Polizei mehrere Meldungen von besorgten Auto Fahrern, die die Tiere auf der Fahrbahn der A1 bemerkten. Es handelte sich um eine Rotte von mindestens zehn Wildschweinen, die unvorhersehbar über die Autobahn liefen und somit den Verkehr stark beeinträchtigten. Infolgedessen wurden die Fahrbahnen in beide Richtungen zur Gefahrenabwehr gesperrt, was zu einem Stau von mehreren Kilometern Länge auf der A20 (Bad Segeberg-Rostock) und der A1 (Hamburg-Lübeck) führte.
Die örtlichen Behörden reagierten schnell und alarmierten Jäger, um die Tiere von der Autobahn zu vertreiben. Die Einsatzkräfte arbeiteten mit der Feuerwehr zusammen. Um 17.55 Uhr gelang es ihnen, die Wildschweine zu einem nahegelegenen Zaun zu treiben, jedoch mussten einige Tiere erlegt werden. Insgesamt wurden drei Wildschweine am Einsatzort erschossen. Nach mehr als drei Stunden wurde die Sperrung der A1 um 18.50 Uhr wieder aufgehoben, und die Autobahnen waren ab etwa 20 Uhr vollständig frei von Staubildungen.
Folgen für die Region
Die Auswirkungen der Sperrungen waren sogar bis ins Lübecker Stadtgebiet spürbar. Autofahrer berichteten von erheblichem Zeitverlust und chaotischen Zuständen auf den Straßen. Kurz nach diesem Vorfall wurden am Donnerstag erneut zwei junge Wildschweine auf der A20 gesichtet. Ein Jäger brachte die Tiere in eine Auffangstation für Wildtiere, nachdem sie vermutlich durch einen Wildschutzzaun auf die Autobahn gelangt waren.
Die wiederholten Begegnungen mit Wildschweinen auf den Autobahnen werfen Fragen zur Wildschweinpopulation und deren Management auf. Die Zunahme der Wildschweinbestände in Deutschland ist kein Einzelfall, sondern ein landesweites Problem, das durch verschiedene Faktoren wie Lebensraumverlust und Nahrungsangebot begünstigt wird. Experten warnen schon länger vor den möglichen Gefahren, die diese Tiere für den Straßenverkehr darstellen können.
Zusätzlich zur aktuellen Situation im Straßenverkehr ist die Beziehung zwischen Wildschweinen und landwirtschaftlichen Aktivitäten ein weiterer Punkt der Diskussion. Im Zuge von Aufforstungsprojekten ist es wichtig, geeignete Schutzmaßnahmen gegen Wildschweine zu entwickeln, um Schäden an neu gepflanzten Bäumen zu vermeiden.
In der Naturverjüngung werden oft fehlende Baumarten ergänzt, und daher ist es entscheidend, Wildschweine, die in der Nähe landwirtschaftlicher Flächen agieren, zu kontrollieren. Dies könnte langfristig zur Stabilität der Wälder und zur Vermeidung von weiteren Verkehrsrisiken auf den Autobahnen beitragen.