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Wiesbadener Synagogenmodell im Rampenlicht: Deutschland bei EU-Kulturkampagne

Die digitale EU-Kulturkampagne „Twin it!“ hat das 3D-Modell der alten Synagoge am Michelsberg als repräsentatives Kulturdenkmal für Deutschland ausgewählt. Die Synagoge war ein bedeutendes Wahrzeichen von Wiesbaden, das im Jahre 1869 eingeweiht und während der Reichspogromnacht 1938 von den Nationalsozialisten zerstört wurde. Durch eine aufwendige 3D-Rekonstruktion können Interessierte nun das historische Kulturdenkmal virtuell neu erleben.

Das „Gesher“-Projekt, was Hebräisch für Brücke steht, wurde im Rahmen des Festjahres „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ entwickelt. Es ermöglicht mittels Augmented oder Virtual Reality einen Einblick in das jüdische Leben Wiesbadens vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Das 3D-Modell des Synagogen-Modells bietet eine immersive Erfahrung, bei der Besucher durch Texte, Bilder und Tondokumente wichtige Informationen über den Bau, das Gemeindeleben, die Zerstörung und die Wiederbegründung der jüdischen Gemeinde erhalten.

Die Integration des Synagogen-Modells in die heutige Umgebung über Augmented Reality hebt die Dimensionen und Ausmaße des historischen Gebäudes hervor. Die Verwendung von Virtual Reality erlaubt es den Betrachtern, das 3D-Modell sowohl in der heutigen als auch in einer rekonstruierten historischen Stadtansicht zu erleben. Diese innovative Technik eröffnet eine neue Perspektive auf historische Themen und ermöglicht einen interaktiven Zugang zur Geschichte.

Das digitalisierte deutsche Kulturerbe wird durch die Teilnahme am EU-finanzierten Portal europeana.eu global zugänglich gemacht. Neben Wiesbaden sind auch andere deutsche Städte wie Erfurt vertreten. Die Entscheidung zur Auswahl der Kulturdenkmäler oblag der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien Claudia Roth. Die digitale Repräsentation der Wiesbadener Synagoge dient als ein bedeutendes Beispiel für das deutsche digitale Kulturerbe in Europa.

Die Wiederaufnahme des Synagogen-Modells in das Portal „europeana.eu“ trägt dazu bei, jüdisches Leben und kulturelles Erbe europaweit sichtbar zu machen. Die enge Zusammenarbeit zwischen der Jüdischen Gemeinde Wiesbaden, dem Stadtarchiv und der städtischen Verwaltung hat dazu beigetragen, dass das Projekt „Gesher“ nun internationale Anerkennung erfährt. Die 3D-Rekonstruktion der Wiesbadener Synagoge ermöglicht es, die Geschichte und Bedeutung dieses historischen Gebäudes für die jüdische Gemeinschaft und die Stadtgesellschaft zu vermitteln.

Die Initiative zur 3D-Rekonstruktion der Synagoge geht auf die 1990er-Jahre zurück, als die Hochschule RheinMain das erste Modell der Synagoge erstellte. Der Gedenkfilm „memo38“ erzählt die Geschichte der Synagoge und ist heute im Erinnerungsraum des Wiesbadener Rathauses zu sehen. Durch die Digitalisierung des Kulturerbes können historische Gebäude und deren Bedeutung für die Gemeinschaft auch für zukünftige Generationen erhalten werden.

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