Der Wasserstand der Weser bei Hameln steigt weiter an und hat bereits die Hochwasser-Meldestufe 1 überschritten. Experten des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts in Hannoversch Münden berichten, dass am Sonntagmorgen voraussichtlich der höchste schiffbare Wasserstand (HSW) von 4,65 Metern erreicht wird. Aktuell fließen pro Sekunde 531.000 Liter Wasser durch Hameln. Bei einem HSW von 4,70 Metern, der am kommenden Montag erwartet wird, könnte die Lage noch kritischer werden, bevor der Pegel wieder sinkt. Die Situation wird durch die Abgabe von Wasser aus der Edertalsperre beeinflusst, die zu 73,5 % gefüllt ist und derzeit 90.000 Liter Wasser pro Sekunde in die Weser abgibt.
Die Überflutung ist bereits sichtbar: Büsche und Bäume stehen im Wasser, und Geh- sowie Radwege sind betroffen. Besonders der Weg bei Hagenohsen ist bereits überflutet. Um die Schlepper und Schwimmbagger zu schützen, wurden diese in sichere Häfen verlegt. Michael Bruns, der Leiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts in Hameln, versichert, dass der HSW keine unmittelbare Herausforderung für die Sicherheit darstellt. Die Strompolizei wird nur bei zwingender Notwendigkeit ausrücken, um Personal und Material zu schonen.
Wasserabgabe und Hochwasserschutz
Um der Situation entgegenzuwirken, wird die Wasserabgabe an der Edertalsperre ab Freitag reduziert. Tagsüber sinkt die Abgabe auf 54.000 Liter pro Sekunde, nachts zudem auf 34.000 Liter pro Sekunde. Am Samstag wird dann die Abgabe wieder auf 54.000 Liter pro Sekunde erhöht, um den Hochwasserschutzraum nur leicht zu nutzen. Diese Maßnahmen sind Teil des Hochwasserschutzes, der in Anbetracht möglicher Regenfälle und Schneeschmelze erfolgt. Historisch bedingt gibt es in der Region immer wieder extreme Hochwasserereignisse, die durch die Steuerung der Wasserabgabe gemildert werden sollen.
Die Diemeltalsperre hat mit 77,9 % Füllstand ebenfalls zur aktuellen Hochwasserlage beigetragen, da von hier zusätzlich 4.000 Liter pro Sekunde in die Weser abfließen. Dies geschieht, um die Flussverläufe zu stabilisieren und Überflutungen in den unterliegenden Regionen wie Affoldern und Mehlen zu verhindern. Die Abgabe wird dabei so gesteuert, dass der Hochwasserschutzraum eingehalten wird und ein Überlauf der Talsperren vermieden wird, wie auch auf wasserstand.edersee.me erläutert wird.
Kommunale Maßnahmen und Ausblick
Nachdem die Pegel nach dem Hochwasser sinken, sind anschließend Kontrollfahrten anberaumt, um Treibgut zu entfernen und die Position der Tonnen zu überprüfen. Die gesammelten Daten zu Wasserstand und Abfluss werden täglich um 7:00 Uhr vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt in Hannoversch Münden verifiziert. Hierbei wird auch auf vergangene Ereignisse eingegangen, die die notwendige Anpassung der Wasserabgaben zur Folge hatten.
In Bezug auf Wasserstände und Management hat die Statistik von destatis.de jedoch keine direkten Informationen zu den aktuellen Ereignissen geliefert, sondern verweist auf generelle Sicherheitsdaten von wassergefährdenden Stoffen bei Unfällen in Deutschland. Für Hameln bleibt das Hauptaugenmerk auf das Hochwassermanagement gerichtet, während die regionale Bevölkerung auf gute Vorbereitungen und Anweisungen hofft, um sicher durch diese kritische Wetterphase zu kommen.