In einer aktuellen Episode des Podcasts „Das bringt der Tag“ nimmt die Politik-Expertin Alice Weidel Stellung zu verschiedenen Themen, die die politische Landschaft Deutschlands prägen. In einem Gespräch mit dem Unternehmer Elon Musk thematisiert sie, was ihrer Meinung nach schief geht in der politischen Kommunikation und der Wahrnehmung von Sachverhalten. Besonders auffällig sind die falschen Fakten, die während des Talks verbreitet wurden, sowie die vertanen Chancen, die sich aus der Diskussion ergeben hätten, wie Welt berichtet.
Ihre Kritik richtet sich insbesondere an die Art und Weise, wie soziale Medien politische Diskurse beeinflussen. Diese Plattformen ermöglichen es politischen Institutionen, ihre Botschaften direkt an die Bürger zu kommunizieren, was zu einem hybriden Mediensystem führen kann, in dem Bürger*innen, Politiker*innen und Journalist*innen miteinander interagieren. Dies könnte ein Grund sein, weshalb in den letzten Jahren die Zahl der Bürger, die Nachrichten hauptsächlich online verfolgen, gestiegen ist. Der stärkste Anstieg war 2022, und dieser Trend setzt sich 2023 fort, wie Apfel Podcast anmerkt.
Einfluss von sozialen Medien auf die politische Kommunikation
Soziale Medien fördern einen direkten Kontakt zwischen Parteien und jüngeren Wähler*innen. In Deutschland sind insbesondere Plattformen wie YouTube, Facebook, Instagram und Twitter wichtig für die politische Kommunikation und Informationsverbreitung. Prozentual investieren Parteien verstärkt in diese Kanäle: YouTube wird von 16 %, Facebook von 14 %, Instagram von 8 %, Twitter von 5 % und Telegram von 4 % der Bürger bevorzugt, um politische Inhalte zu beziehen. Solche Entwicklungen zwingen auch etablierte Parteien, ihre Strategien zu überdenken und vermehrt Social-Media-Teams an ihren Parteizentralen einzurichten, wie die Bpb beschreibt.
Im politischen Wettbewerb ist es zudem auffallend, dass die Volksparteien CDU/CSU und SPD mit sinkenden Stimmenanteilen zu kämpfen haben. Ihretwegen sind sie gezwungen, verstärkt auf digitale Kommunikation zu setzen und ihre Wahlkampfstrategien anzupassen. Diese digitalen Wahlkampfstrategien haben sich seit den frühen 2000er Jahren weiterentwickelt und basieren heute verstärkt auf den aktuellen Bedürfnissen und Verhaltensweisen der Wählerschaft.
Mediennutzung und Wahlkampf
Trotz der wachsenden Bedeutung der sozialen Medien bleibt der Einfluss traditioneller Massenmedien unbestritten. Sie erreichen nach wie vor ein breites Publikum und spielen eine Schlüsselrolle in der politischen Kommunikation. Derartige Dynamiken verdeutlichen, dass soziale Medien zwar neue Wege eröffnen, die Politik sichtbarer zu machen, jedoch auch Herausforderungen birgen. Abgesehen von den praktischen Vorteilen müssen staatliche Institutionen den Umgang mit Themen wie Datenschutz, Hatespeech und der Moderation von Kommentaren berücksichtigen.
Die Erosion der Beziehung zwischen den Bürgern und politischen Institutionen erfordert eine ständige Anpassung und Reflexion der Kommunikationsstrategien. Während einige politische Akteure versuchen, durch negative Botschaften hohe Reaktionen in sozialen Medien zu erzeugen, zeigt sich, dass der echte Dialog mit den Bürger*innen oft auf der Strecke bleibt.
Die Debatte um die Verantwortung und die Rolle der sozialen Medien in der politischen Landschaft bleibt angesichts der jüngsten Entwicklungen und Gespräche wie dem zwischen Weidel und Musk von großer Bedeutung. Der Weg, wie Parteien und politische Organisationen soziale Medien nutzen, wird die Allianz zwischen den Wählern und den gewählten Vertretern maßgeblich beeinflussen und bleibt ein zentrales Thema in der politischen Agenda.