Am 7. Januar 2025 beginnt Deutschland mit dem Aufbau eines Wasserstoff-Kernnetzes, das eine entscheidende Rolle in der Energiewende spielen soll. Wasserstoff wird zunehmend als Schlüsselressource betrachtet, die sowohl als Energieträger als auch als Energiespeicher fungiert. Die engen Verbindungen zwischen erneuerbaren Energien und Wasserstoff sind unerlässlich, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, insbesondere im Kontext der Wärmewende und des Betriebs von Wärmepumpen. Die Bundesregierung hat daher die gesetzliche Verankerung dieser Infrastruktur vorangetrieben, um die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie zu fördern und bezahlbare Energie für die Verbraucher zu sichern. Laut MDR soll die Funktionalität des neuen Kernnetzes bereits in 2025 starten, wobei unklar ist, ob Wasserstoff dann auch tatsächlich durch die Leitungen fließen wird, da dies stark vom Markt abhängt.

Im Jahr 2023 wurden bereits 525 Kilometer Wasserstoffleitungen verlegt, wovon 507 Kilometer bestehende Gasinfrastruktur umgestellt wurden. Ein bedeutendes Teilstück des umgestellten Kernnetzes, das von Lubmin an der Ostseeküste bis nach Bobbau führt, wird ebenfalls in Betrieb genommen. Weitere Pläne sehen die Errichtung einer 25 Kilometer langen Wasserstoffleitung in Sachsen-Anhalt vor, die zwischen Bad Lauchstädt und Leuna-Süd verlaufen wird.

Langfristige Infrastrukturentwicklung

Das geplante Wasserstoff-Kernnetz erstreckt sich über eine Gesamtlänge von 9.666 Kilometern. Davon entfallen 60% auf umgestellte Erdgasleitungen und 40% auf Neubauleitungen. Die Kapazitäten zur Einspeisung und Ausspeisung sollen etwa 100 Gigawatt und 87 Gigawatt betragen, was eine Transportmenge von 287 Terawattstunden ermöglicht. Der schrittweise Aufbau des Kernnetzes ist bis 2032 angedacht, wobei die erste Leitungen bereits 2025 in Betrieb genommen werden sollen. Die Investitionskosten werden auf 19,7 Milliarden Euro geschätzt, wobei die Finanzierung privatwirtschaftlich mit staatlicher Teilabsicherung erfolgt. In der Hochlaufphase sind die Netzentgelte von der Bundesnetzagentur gedeckelt, was eine weitere Unterstützung des Markthochlaufs darstellt. Diese strukturierten Finanzierungsmodelle und Regelungen sind entscheidend, um auch zukünftig verlässliche Bedingungen für Investitionen zu gewährleisten, wie Erneuerbare Energien berichtet.

Im Zusammenhang mit der Politik wird gefordert, ein stabiles Regelwerk zu schaffen, das den Wasserstoffhochlauf unterstützt. Dies beinhaltet auch integrierte Netzplanungen für Gas und Wasserstoff, um die verschiedenen Sektoren und ihren Bedarf optimal miteinander zu verknüpfen. Die Fernleitungsnetzbetreiber haben die Aufgabe übernommen, das Kernnetz voranzubringen und Investitionen zu sichern. Zudem zeichnen sich auch mittelfristig Entwicklungen ab, die die Wasserstoffnutzung ausbauen und die Integration in die Energiewirtschaft weiter vorantreiben sollen, wie in einem Diskussionspapier der CDU/CSU skizziert.

Mit diesen Maßnahmen wird Wasserstoff nicht nur als Energieträger innerhalb der Energiewende, sondern auch als Faktor für die zukünftige Energiestrategie Deutschlands positioniert. Der kontinuierliche Ausbau und die Anpassung der Infrastruktur werden dabei maßgeblich zur Reduzierung von Stromimporten während Dunkelflauten beitragen und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen minimieren.