Die Gewerkschaft ver.di hat zu Warnstreiks im privaten Omnibusgewerbe in Baden-Württemberg aufgerufen. Diese sind für Dienstag und Mittwoch, den 27. und 28. Januar 2025, angesetzt. Betroffen sind über 30 Betriebe und rund 9.000 Beschäftigte, was zu erheblichen Einschränkungen im Busverkehr führen wird. Dies markiert den dritten Warnstreik in der laufenden Tarifrunde, nach ähnlichen Arbeitsniederlegungen am 9. und 10. Januar sowie in dieser Woche. Besonders am Dienstag sind zahlreiche Busausfälle zu erwarten, während die meisten Warnstreiks eintägig an diesem Tag stattfinden werden.

Die Streiks werden in verschiedenen Städten und Regionen stattfinden, darunter Tübingen, Reutlingen, Waiblingen, Ludwigsburg, Backnang, Bietigheim-Bissingen, Ettlingen, Karlsruhe, Sindelfingen, Neckarsulm, Heilbronn, Schwetzingen/Wiesloch, Plochingen, Böblingen und weitere Orte. Im Ostalbkreis sind auch die Linien der Friedrich-Müller-Omnibusgesellschaft betroffen, und die Heidenheimer Verkehrsgesellschaft wird sich am Mittwoch dem Streik anschließen. Die Arbeitsniederlegungen beginnen mit der Frühschicht und setzen sich am Mittwoch fort. Ostalb Mobil informiert über Busausfälle in Aalen und Schwäbisch Gmünd.

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Tarifforderungen und Vorschläge

Ver.di fordert eine Lohnerhöhung von 9% sowie 100 Euro mehr für Auszubildende bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Der Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen (WBO) hingegen bietet lediglich einen Inflationsausgleich mit einer Laufzeit von 2 Jahren an, was von ver.di als nicht verhandlungsfähig eingeschätzt wird. Die Forderungen und Angebote stehen im Kontext der bevorstehenden dritten Verhandlungsrunde, die für den 31. Januar geplant ist. Die Friedenspflicht endete bereits am 31. Dezember 2024, was die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Warnstreiks ermöglicht.

Die Situation im öffentlichen Nahverkehr in Deutschland ist angespannt. Im Jahr 2023 fanden bereits koordinierte Warnstreiks in verschiedenen Bereichen wie dem Fern- und Regionalverkehr der Deutschen Bahn sowie im öffentlichen Personennahverkehr in mehreren Bundesländern statt. Diese Streiks wurden von den Gewerkschaften mit mangelnden Fortschritten in den Tarifverhandlungen begründet. Während die Arbeitgeber in vielen Fällen bloß moderate Lohnerhöhungen und Einmalzahlungen anbieten, streben die Gewerkschaften nach deutlicheren Entgeltsteigerungen, was zu einer erhöhten Eskalationsbereitschaft führt.

Fahrgäste in den betroffenen Regionen sollten sich auf erhebliche Behinderungen im Busverkehr einstellen und alternative Verkehrsmittel in Betracht ziehen. Die Entwicklungen der kommenden Tage werden zeigen, ob es zu weiteren Arbeitsniederlegungen kommen wird.

Für detaillierte Informationen zu den aktuellen Streiks und deren Auswirkungen können Interessierte die Berichterstattung von SWR Aktuell, Schwäbische Post und Tagesschau besuchen.