Am 27. Februar 2025 finden in Bayern Warnstreiks bei der Deutschen Post statt. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat 800 Beschäftigte an 37 Zustellstützpunkten zu ganztägigen Streiks aufgerufen, was zu Verzögerungen bei der Zustellung führen wird. David Merck, Landesbezirksfachbereichsleiter bei ver.di Bayern, hat das aktuelle Angebot der Arbeitgeber als unzureichend kritisiert.

Das Arbeitgeberangebot, welches am 14. Februar 2025 vorgelegt wurde, sieht eine Laufzeit von 27 Monaten bis zum 31. März 2027 vor. Es beinhaltet geplante Entgeltsteigerungen von 1,8 Prozent ab dem 1. Juli 2025 und von 2,0 Prozent ab dem 1. Oktober 2026. Zudem wird die Anpassung der Urlaubsregelung diskutiert, wobei nur einigen Beschäftigten ein zusätzlicher Urlaubstag zustehen soll.

Forderungen der Gewerkschaft

Die Gewerkschaft ver.di fordert eine lineare Tarifsteigerung von sieben Prozent für etwa 170.000 Tarifbeschäftigte, Auszubildende und dual Studierende bei der Deutschen Post AG. Weiterhin werden drei zusätzliche Urlaubstage für Tarifbeschäftigte und Auszubildende sowie ein weiterer Urlaubstag für ver.di-Mitglieder gefordert. Diese Forderungen sind ein Ausdruck des Unmuts über die steigenden Lebenshaltungskosten und die Tatsache, dass viele Beschäftigte der Deutschen Post AG unter dem mittleren Einkommen in Deutschland verdienen.

Die nächste Tarifverhandlungsrunde ist für den 3. und 4. März 2025 anberaumt. ver.di betont die Dringlichkeit dieser Verhandlungen, da die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Beschäftigten zunehmend schwieriger werden.

Kontext der Streiks

Der heutige Warnstreik ist nicht der erste seiner Art. Bereits am 28. Januar 2025 fand ein bundesweiter Warnstreik statt, gefolgt von weiteren Streikaufrufen in verschiedenen Bundesländern wie Nordrhein-Westfalen, Hessen und Niedersachsen. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die Arbeitgeber zur Einhaltung der Tarifforderungen zu bewegen, wobei die pünktliche Zustellung von Wahlunterlagen für die Bundestagswahl am 23. Februar 2025 trotz der Warnstreiks gesichert ist. Dies zeigt die Balance, die die jährlichen tariflichen Auseinandersetzungen erfordern, insbesondere in Zeiten wichtiger Wahlen.

Andrea Kocsis von ver.di unterstreicht die Bedeutung dieser Forderungen besonders im Hinblick auf die Lebenshaltungskosten und die Notwendigkeit, angemessene Löhne für die Beschäftigten in der Zustellung zu erzielen. Bei der letzten Wahl nutzten fast die Hälfte der Wähler*innen die Briefwahl, was die Herausforderungen für die Wahlämter und die Beschäftigten bei der Deutschen Post zusätzlich verstärkt.

Quellen

Referenz 1
www.tz.de
Referenz 3
www.verdi.de
Quellen gesamt
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