Der Hamburger Flughafen steht vor erheblichen Einschränkungen, da die Gewerkschaft ver.di zu einem Warnstreik aufgerufen hat, der vom späten Mittwochabend bis Freitagabend andauern wird. Dieser Schritt erfolgt im Rahmen der Tarifrunde des öffentlichen Dienstes und betrifft eine Vielzahl von Beschäftigten, darunter Mitarbeiter der Flughafen AG, Instandhaltung, IT-Dienste, Flughafensicherheitsdienste, Passagierabfertigung und Gepäckbeförderung. Beschäftigte der Luftsicherheit sind von diesem Warnstreik jedoch ausgeschlossen. Mehr als 500 Starts und Landungen sind an beiden Tagen geplant, sodass die Auswirkungen des Streiks für den Flughafen nicht abzuschätzbar sind, zumal die Ankündigung sehr kurzfristig erfolgte.

Die Gewerkschaft fordert eine deutliche Lohnerhöhung, die sich auf 8% oder mindestens 350 Euro pro Monat beläuft. Weiterhin sind zusätzliche Zuschläge, drei extra freie Tage und ein von den Beschäftigten bestimmtes Zeitkonto Bestandteil der Forderungen. Außerdem wird ein zusätzlicher freier Tag für ver.di-Mitglieder gefordert. Der Unmut unter den Beschäftigten ist groß, da die Arbeitgeber in der zweiten Verhandlungsrunde keine Angebote vorgelegt haben. Passagiere werden eindringlich gebeten, ihren Flugstatus zu überprüfen und sich mit ihren Airlines in Verbindung zu setzen, da viele Flüge, darunter auch Verbindungen nach München, bereits gestrichen wurden, wo ebenfalls gestreikt wird. Dies berichtet die Tagesschau.

Kontext der Tarifrunde

Die Warnstreiks am Hamburger Flughafen sind Teil eines größeren Konflikts im öffentlichen Dienst, der mehr als 2,5 Millionen Beschäftigte betrifft, darunter auch Mitarbeiter von Kitas, Schulen, dem Nahverkehr und der Bundespolizei. Am 17. Februar 2025 fanden die ersten Verhandlungen zwischen Gewerkschaften, dem Bund und kommunalen Arbeitgebern statt, ohne dass ein Angebot unterbreitet wurde. Die finanzielle Lage der Arbeitgeber wird als angespannt beschrieben, auch wenn Spielräume für eine faire Lösung gesehen werden. Die Gewerkschaften, angeführt von ver.di, verlangen unter anderem 8% mehr Einkommen und zusätzliche freie Tage für die Beschäftigten.

Die Arbeitgeber sehen die Wahrscheinlichkeit einer Einigung als gering und geben an, dass eine dritte Verhandlungsrunde für Mitte März angesetzt ist. Parallel dazu ist die Wahrscheinlichkeit größerer Warnstreiks in verschiedenen Bereichen des öffentlichen Dienstes gestiegen, während die Bundestagswahl vor der Tür steht. Die Innenministerin Nancy Faeser hat ein Zurückhaltungsgebot geäußert, was die Verhandlungen zusätzlich kompliziert. Die Unklarheit über das Mandat von Faeser nach der Wahl und mögliche Koalitionsgespräche wirft Fragen über die künftige Tarifgestaltung auf. Weitere Informationen dazu stellt die Tagesschau bereit.

Insgesamt zeigt sich, dass der Konflikt um die Löhne und Arbeitsbedingungen im öffentlichen Dienst in Deutschland an Intensität zunimmt, was nicht nur die Beschäftigten, sondern auch die Reisenden stark betrifft. Die kommenden Tage am Hamburger Flughafen könnten somit zu einem entscheidenden Faktor in den anstehenden Verhandlungen werden.