Die Bundestagswahl im Wahlkreis Diepholz-Nienburg I hat am 24. Februar 2025 mit bemerkenswerter Wahlbeteiligung stattgefunden. Insgesamt gaben 83,52 % der Wahlberechtigten ihre Stimme ab und übertrafen damit die Wahlbeteiligung von 75,6 % aus dem Jahr 2021. Dieses Ergebnis wird von vielen als positives Zeichen für die Demokratie angesehen, insbesondere im Kontext des Bundesdurchschnitts von 82,5 % im Jahr 2023 und der vergangenen Europawahl 2022, die eine deutlich niedrigere Beteiligung von 63,27 % verzeichnete. Der Landkreis Diepholz verzeichnete zudem die höchste Wahlbeteiligung in der Samtgemeinde Weyhe mit 86,66 % und in Stuhr mit 86,12 % – ein Trend, der von Wahlhelfern in vielen Gemeinden bestätigt wurde, die von einer hohen Teilnehmerzahl berichteten.
Die CDU hat die Wahl unter der Führung von Axel Knoerig gewonnen, der sowohl in der Auswahl der Erst- als auch der Zweitstimmen führend war. So erzielte die Partei 35,36 % der Erststimmen und 30,42 % der Zweitstimmen. Im Vergleich dazu erhielt die SPD lediglich 27,53 % der Erststimmen und 22,82 % der Zweitstimmen. Die AfD steigert ihren Einfluss ebenfalls deutlich und kam auf 16,99 % der Erststimmen sowie 17,57 % der Zweitstimmen. Peggy Schierenbeck von der SPD verpasste den Einzug in den Bundestag, was in Anbetracht der Wahlverluste der SPD von 7,98 % bei den Erststimmen ein schwerer Rückschlag ist.
Regionaler Fokus auf die Wahlbeteiligung
Besonders auffällig ist der Anstieg der Wahlbeteiligung in einzelnen Samtgemeinden. In Siedenburg haben 2.103 von 3.413 Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben, was einer Wahlbeteiligung von 84,73 % entspricht. Anderswo, wie in der Samtgemeinde Schwaförden, konnte die CDU mit 35,26 % der Erststimmen überzeugen, während die AfD an Zustimmung gewann und 19,5 % der Erststimmen erzielte. Dies steht im krassen Gegensatz zur FDP, die von 12,09 % auf 4,83 % abgerutscht ist.
Die Wahlbeteiligung in der Samtgemeinde Rehden liegt bei 83,33 %, und in der Gemeinde Wagenfeld beträgt sie 81,47 %. In Diepholz selbst wählten 28,07 % für die CDU und 21,88 % für die SPD, wobei die AfD in dieser Gemeinde drittstärkste Kraft wurde mit 20,64 % der Zweitstimmen. Auch dies spiegelt eine Erhöhung des Interesses wider, was sich in der Gesamtbeteiligung über den Landkreis hinweg zeigt.
Rückblick auf die Wahlhistorie und politische Trends
Die Wahlbeteiligung bei Bundestagswahlen hat in Deutschland seit den letzten 40 Jahren einen signifikanten Rückgang erlebt, mit einem Höchststand von 91,1 % im Jahr 1972 und einem Tiefststand von 70,8 % im Jahr 2009. In den letzten Jahren ist jedoch ein langsamer Anstieg zu verzeichnen, der in der Bundestagswahl 2017 mit 76,2 % begann und 2021 auf 76,6 % anstieg. Der hohe Anteil an Nichtwählern und deren späterer Mobilisierung durch die politischen Entwicklungen, insbesondere durch die AfD, könnte ebenfalls einen Einfluss auf die aktuellen Werte haben.
Die Ergebnisse der Bundestagswahl 2025 in Diepholz-Nienburg I zeigen nicht nur einen Aufwärtstrend in der Wahlbeteiligung, sondern unterstreichen zudem die Verschiebungen im politischen Landschaftsbild, während die CDU und die AfD ihre Positionen stärken, während die SPD und die FDP mit dem Verlust von Stimmen kämpfen.