Bei der jüngsten Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern lag die Wahlbeteiligung bei 79,5%, während im gesamten Bundesgebiet 82,5% der Wahlberechtigten ihre Stimme abgaben. Besonders in der Gemeinde Beseritz war das Interesse hoch: Hier betrug die Wahlbeteiligung beeindruckende 87%, basierend auf 80 von 92 wahlberechtigten Personen. In Neubrandenburg gaben 76,6% der Wahlberechtigten ihre Stimme ab, was 38.138 Stimmen entspricht. Die niedrigsten Wahlbeteiligungen wurden in Altentreptow (50,3%), Friedland (55,9%) und Burow (57,7%) registriert. Diese Zahlen wurden von Nordkurier berichtet.
Die Alternative für Deutschland (AfD) zeigte sich bei dieser Wahl als Wahlsieger in Mecklenburg-Vorpommern, besonders stark in ländlichen Regionen. In Neddemin etwa ging die höchste Erststimmenanzahl von 63,4% an die AfD, gefolgt von Werder (62,7%) und Grischow (62,2%). In Neubrandenburg entfielen 33,3% der Zweitstimmen auf die AfD, während die Democratic Union (CDU) in Röckwitz 42,4% der Erststimmen erlangte. Spannend ist, dass in Breesen, Golchen, Werder und Wildberg die AfD weniger als 10% der Stimmen bekam, was die regionale Stärke der Partei aufzeigt.
Ungültige Stimmen und Briefwahl
Besonders auffällig war zudem die Anzahl ungültiger Stimmen. In Neubrandenburg wurden 536 ungültige Erststimmen und 303 ungültige Zweitstimmen gezählt, was etwa 1% der Stimmen ausmachte. Die höchste Quote ungültiger Stimmen wurde in Gültz und Burow registriert, wo über 3% der Erststimmen nicht zählten. Dies zeigt, dass es in bestimmten Wahlbezirken signifikante Probleme gab, die Wähler möglicherweise an der Teilnahme hinderten oder ihre Stimmen unstatthaft machten. Ein Blick in die Daten offenbart außerdem, dass bei der letzten Bundestagswahl rund zwei Prozent aller abgeschickten Wahlbriefe ungültig waren, was bedeutet, dass potenziell Hunderttausende Stimmen in keiner Wahlstatistik auftauchen, wie Tagesspiegel berichtet.
Die Briefwahl hat sich als beliebtes Mittel zur Stimmabgabe etabliert, mit rund 47,1 Prozent Wahlberechtigten, die sich bei den letzten Bundestagswahlen entschieden haben, ihre Stimme per Mail abzugeben. Dies stellt eine signifikante Steigerung dar, da der Anteil der Briefwähler 2009 noch bei 4,9% lag. Die Daten belegen, dass der Briefwahlanteil mit jeder Wahl steigt, was auch jüngeren Wählern zugutekommen könnte, die oftmals mit der Mobilität und Erreichbarkeit zu kämpfen haben. Während die Briefwahl bei älteren Wählern am beliebtesten ist, lag der Anteil bei den Jahrgängen 1977-1986 bei 42,4% – was die wachsende Bedeutung dieser Wahlform unterstreicht, wie die Bundeszentrale für politische Bildung festhält.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sowohl die Wahlbeteiligung als auch die Herausforderung mit ungültigen Stimmen an Bedeutung gewinnen, während in Mecklenburg-Vorpommern die AfD als klare Gewinnerin hervorsticht. Die Entwicklungen bei der Briefwahl und die damit verbundenen statistischen Abweichungen werfen Fragen auf, die sowohl Wähler als auch Wahlleiter in den kommenden Wahlen berücksichtigen müssen.