Am 22. Januar 2025 stellt sich Sahra Wagenknecht, die Spitzenkandidatin des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW), den Fragen der Moderatorin Pinar Atalay in einer Live-Sendung bei RTL. In diesem Rahmen thematisierte sie unter anderem den tragischen Messerangriff in Aschaffenburg, bei dem ein ausreisepflichtiger Afghane einen Mann und ein Kleinkind tötete. Wagenknecht fordert, dass Asyl nur denjenigen gewährt werden sollte, die nicht aus einem sicheren Drittstaat nach Deutschland eingereist sind. Sie äußert Bedenken, dass solche Vorfälle rechte Kräfte stärken und eine generelle Ausländerfeindlichkeit fördern könnten.

Die BSW, die vor einem Jahr gegründet wurde, hat sich bereits im Europaparlament sowie in mehreren Landtagen und Landesregierungen etabliert. Aktuelle Umfragen sehen die Partei bei vier bis sechs Prozent, was unter der einflussreichen Fünf-Prozent-Hürde für die Bundestagswahl liegt. Trotz dieser Hürden hat Wagenknecht die größte Reichweite unter Bundestagsabgeordneten in sozialen Medien mit 2,92 Millionen Followern, dicht gefolgt von Alice Weidel.

Kernforderungen und politische Ausrichtung

Beim Parteitag in Bonn am 12. Januar wurde das Wahlprogramm des BSW beschlossen. Zu den Kernforderungen zählen das Ende der militärischen Unterstützung für die Ukraine sowie Friedensverhandlungen ohne Vorbedingungen. Des Weiteren setzt die Partei auf eine Abkehr von Wirtschaftssanktionen gegen Russland und die Rückkehr zu Gasimporten. Auch die Wehrpflicht und eine Erhöhung der Militärausgaben lehnt sie ab, ebenso wie die Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in Deutschland. Stattdessen wird ein defensiv ausgerichtetes Verteidigungsbündnis als Alternative zur NATO vorgeschlagen.

Wagenknecht sieht auch an der Migration ein zentrales Problem und möchte, dass Deutschland faktisch kaum noch Asyl gewährt. Dieses Thema ist nicht nur für den BSW von Bedeutung, sondern auch für andere Parteien im bevorstehenden Bundestagswahlkampf. Die Diskussion über Migration bewegt die Wähler enorm, da die Parteien zwischen Abschottung und Offenheit herausfinden müssen, wo sie sich positionieren.

Wagenknechts Vision für das Land

In ihrer Vorstellung für die zukünftige Politik in Deutschland will Wagenknecht ein rentenpolitisches Modell wie in Österreich etablieren und schlägt eine Grundsicherung statt des Bürgergeldes vor. Ihre wirtschaftlichen Zielsetzungen beinhalten die Investition in gute Schulen, eine vernünftige Energiepolitik für niedrige Preise sowie die Modernisierung der Infrastruktur und ein gerechtes Steuersystem mit Entlastungen für Bürger und Unternehmer.

Mit ihrer politischen Ausrichtung beabsichtigt Wagenknecht eine Veränderung hin zu einer gerechten, sozialen, friedlichen und zukunftsfähigen Politik. Sie mahnt, ideologiegetriebene Projekte und Politiker auf Irrwegen zu vermeiden, und bringt damit die grundlegenden Ziele des BSW deutlich zum Ausdruck.

Die Sondersendung mit Wagenknecht wird am 22. Januar um 22.15 Uhr bei RTL live ausgestrahlt und ist ebenfalls im Livestream auf RTL+ verfügbar. Damit setzt sie auf eine direkte Ansprache der Wähler und positioniert sich klar im medialen Raum vor den anstehenden Wahlen.

Für die anderen politischen Akteure wird es entscheidend sein, wie sie sich in der Migrationsthematik positionieren, da diese einen zentralen Einfluss auf die Wahlentscheidungen haben wird. Der ARD-Deutschlandtrend zeigt bereits, dass Migration neben der Wirtschaft eine große Rolle spielt.op-online.de und bsw-vg.de documenten die Bemühungen der Parteien, während deutschlandfunk.de die Debatte um Zuwanderung und Asyl weiter beleuchtet.