Am 18. Januar 2025 kommt es zu einem bedeutsamen Waffenstillstandsabkommen zwischen Israel und Hamas, das einen 15-monatigen Konflikt beenden könnte, der im Oktober 2023 begann. In diesem Zeitraum haben Hamas-Kämpfer rund 250 Menschen entführt und einen Krieg ausgelöst, der zu über 46.800 getöteten Palästinensern führte. Die Geiselnahme hat sich zu einem zentralen Thema für die israelische Gesellschaft entwickelt, da die Rückkehr der Geiseln als eines der Hauptziele Israels im Krieg betrachtet wird. Premierminister Benjamin Netanyahu hat betont, dass der Waffenstillstand erst beginnen kann, wenn eine offizielle Liste der freizugebenden Geiseln vorliegt, während Hamas angibt, dass einige Geiseln bereits bei israelischen Angriffen ums Leben gekommen sind.

Das Abkommen sieht eine schrittweise Freilassung von 33 israelischen Geiseln gegen die Freilassung von 1.890 palästinensischen Gefangenen vor. Diese Geiseln umfassen kranke oder verletzte Menschen, weibliche Soldaten und Männer über 50 Jahre. Israel plant, am ersten Tag des Waffenstillstands 95 palästinensische Frauen und Kinder freizulassen. Es wird geschätzt, dass noch etwa 100 israelische Geiseln in Gaza inhaftiert sind, darunter Doppelstaatsbürger aus den USA, Argentinien und Deutschland.

Verhandlungen in Doha und politische Spannungen

Die Verhandlungen für dieses Abkommen fanden über mehrere Wochen in Doha, Katar, statt. Drei US-Behörden und ein Hamas-Vertreter bestätigten das Abkommen, während ein hochrangiger israelischer Offizieller darauf hinwies, dass einige Details noch finalisiert werden müssen. Netanyahu’s Büro stellte jedoch klar, dass noch keine endgültige Einigung erzielt worden sei, und weitere Gespräche notwendig sind. Präsident Joe Biden wird voraussichtlich später das Abkommen ansprechen, welches eine sechs Wochen andauernde Pause der Kämpfe ermöglicht und die Rückkehr vertriebener Personen in ihre Heimat verspricht.

Ein zentrales Hindernis in den Verhandlungen war die Angst vor der politischen Reaktion auf eine Geiselbefreiung. Itamar Ben-Gvir, Minister für nationale Sicherheit, erklärte, dass er politische Macht genutzt habe, um Vereinbarungen zur Freilassung der Geiseln zu verhindern, was den Druck auf die Regierung erhöht hat. Die Bilder vieler Geiseln sind mittlerweile auf Plakaten in ganz Israel zu sehen, was den öffentlichen Druck zur Rückkehr der Gefangenen verstärkt. Demonstrationen finden regelmäßig im neu benannten ‚Hostages Square‘ in Tel Aviv statt.

Humanitäre Hilfsmaßnahmen und die Lage in Gaza

Teil des Abkommens ist auch die Bereitstellung humanitärer Hilfe für Gaza, wo die Bevölkerung unter den verheerenden Folgen des Krieges leidet. Berichten zufolge sind etwa 90 % der 2,3 Millionen Einwohner Gazas vertrieben worden, und viele dringend benötigte medizinische Einrichtungen kämpfen ums Überleben. Das Rote Kreuz wird eine zentrale Rolle im Übergabeprozess der Geiseln spielen, während Israel medizinische Teams vorbereitet hat, um die zurückkehrenden Geiseln zu empfangen, die möglicherweise gesundheitliche Probleme haben.

Zusammenfassend ist die Freilassung der Geiseln und eine umfassende humanitäre Unterstützung für die vom Krieg betroffenen Menschen in Gaza und Israel zu einem aktuellen und entscheidenden Punkt geworden. Die kommenden Tage werden zeigen, ob die Verhandlungen zu einer stabilen Lösung führen können.

Weitere Informationen finden Sie in den Berichten von Al Jazeera, Yahoo und Spiegel.